Spitzenforschung in Bergheim-Niederaußem

Gemeinsame Inbetriebnahme des Syntheseteststands in Bergheim-Niederaußem am 22.03.2017

Mit großem persönlichen Einsatz habe ich in den vergangenen Jahren dafür gekämpft, dass wir Bergheim-Niederaußem als Standort für Spitzenforschung etablieren. Die Einrichtung einer Stiftungsprofessur „Carbon Sources and Conversion“ der Ruhr-Uni Bochum mit Forschungsstandort in Bergheim ist ein Meilenstein für die Region. Ebenfalls wichtig ist die Inbetriebnahme des Syntheseteststands, an dem praktisch erforscht wird, wie Braunkohle als Grundstoff für die chemische Industrie dienen kann.

Die Zukunft: Braunkohle als C02-neutraler Chemiegrundstoff

Braunkohle kann zu Synthesegas umgewandelt werden, welches dann als Rohstoff in der chemischen Industrie eingesetzt werden kann.

Hier wird nun wichtige Forschung mit Bedeutung für den Industriestandort Deutschland betrieben. Aber auch für die Arbeitsplätze der Zukunft in unserer Region hat die Forschung in Niederaußem eine entscheidende Bedeutung. Es geht darum mit Kohle mehr zu machen, als sie einfach nur zur Energiegewinnung zu verbrennen. Als Rohstoff für die chemische Industrie kann sie uns unabhängiger von Erdölimporten machen und erlaubt gleichzeitig den Einstieg in die sogenannte „closed carbon cycle“-Industrie, bei der kein klimaschädliches CO2 in die Atmosphäre gelangt.

Angesichts des globalen Klimawandels kommt es jedoch darauf an, den Kohlenstoff mehr in Kreisläufen zu führen, statt den Rohstoffschatz nur zu verbrennen. Wie der Kohlenstoffkreislauf der Zukunft aussehen kann, daran wird in Niederaußem geforscht werden. Die Braunkohle, die für eine sichere und bezahlbare Stromversorgung noch länger eine Rolle spielen wird, kann so eine neue Bedeutung erhalten. Aber auch die stoffliche Nutzung von Biomasse, die Verwendung erneuerbaren Wasserstoffs und die Entwicklung von CO2 als Zukunftsrohstoff für Chemieprodukte werden künftig in Niederaußem erforscht und entwickelt.

Die Zukunft sichern

Die Braunkohleverstromung prägt seit vielen Jahrzehnten unsere Region. Die Bedeutung als Energieträger wird in den kommenden Jahren immer weiter abnehmen, auch wenn sie zur Sicherung der Grundlast unserer Energieversorgung noch etliche Jahre notwendig sein wird. Aber natürlich müssen wir heute bereits daran denken, wie wir den wirtschaftlichen Wohlstand in unserer Heimat sichern werden und was wir mit dem wertvollen Bodenschatz Braunkohle in Zukunft anfangen wollen.

Immer noch arbeiten sehr viele Menschen „mit“ der Braunkohle. Ich kämpfe dafür, dass niemand ins Bergfreie fällt und die Kompetenz in Sachen Braunkohle, die wir über Jahrzehnte erworben haben, nicht ausstirbt.

 

Weitere Informationen:

Für meinen Einsatz für eine Nutzung der Braunkohle nicht nur als Energieträger, wurde mir dieses Jahr der Ehrenbergkittel der Universität Freiberg verliehen.

Ehrenbergkittel für Guido van den Berg

Anläßlich der Verleihung des Ehrenbergkittels der Universität Freiberg hielt ich einen Vortrag zum Thema: „Die Braunkohle aus dem Feuer holen“. (Mein Vortrag beginnt bei Minute 25:00)

21. Krüger-Kolloquium 01.02.2017 auf Youtube

Datenschutz

 

RWE hat ein Video mit Hintergrundinformationen vom Tag der Inbetriebnahme. HIER.

 

NRW-Wirtschaftsminister Duin nimmt Synthese-Teststand in Betrieb

Sigmar Gabriel informierte sich über Optionen für Braunkohle als Chemierohstoff.