Ortstermin Ultranet Pulheim

Aufnahme aus dem Garten eines betroffenen Bürgers in Pulheim-Geyen Bild: hochhausen

Gestern Vormittag war ich, gemeinsam mit zahlreichen weiteren Politikern aus Landes- und Bundespolitik und zahlreichen Stadtratsmitglieder, zu Gast beim Ortstermin der Pulheimer Bürgerinitiative gegen Ultranet. Vor Ort konnten wir uns einen Eindruck davon machen, wie dicht die Großmasten tatsächlich an der Wohnbebbauung vorbeilaufen. Besonders die Sorgen der Anwohner vor möglichen Gesundheitsgefahren der noch aufzuspannenden Höchstenergiegleichstromleitung konnten so eindringlich deutlich gemacht werden. Verständlicher Weise wollen die Anwohner nicht gezwungernermaßen an einem Feldversuch teilnehmen für eine Kombination aus Freileitungen, die so noch nie auf der Welt umfassend untersucht worden ist. Hier besteht über alle Parteigrenzen hinweg Einigkeit, dass wir vollständige Transparenz bei Planungen und wissenschaftlichen Untersuchungen zu möglichen Gefahren durch die Leitungen unbedingt benötigen.

Keine schlüssigen Gründe gegen die Erdkabellösung

Schon in meinen Kleinen Anfragen zu den Stromleitungen in Hürth habe ich an die Landesregierung appelliert, die Stromtrassen als Erdkabel im Siedlungsbereich zu verlegen. Diesem Apell ist leider nicht gefolgt worden. Der Unmut der Bürger über diese Unwilligkeit von Landesregierung und Genehmigungs- und Planungsbehörde kann ich sehr gut nachvollziehen. Erst Recht, wenn man bedenkt, dass eigentlich gesetzlich ein Mindestabstand von 400m zur Wohnbebaung vorgesehen ist.

Guido van den Berg spricht zu den betroffenen Bürgern in Geyen (29.10.2018).
Guido van den Berg spricht zu den betroffenen Bürgern in Geyen (29.10.2018). Bild: hochhausen

Akzeptanz für Energiewende wird gefährdet

Sehr deutlich machten die Bürger, dass sie grundsätzlich von der Energiewende überzeugt sind.  Die Art wie aber über ihre Bedenken hinweggegangen wird und gleichzeitig Abstandsregelungen mit behördlicher Genehmigung außer Kraft gesetzt werden, gefährdet diese Akzeptanz. Klar ist, dass wir in Deutschland unbedingt  unser Leitungsnetz modernisieren müssen, wenn wir die Energiewende stemmen wollen. Sollte aber das schlechte Beispiel Geyen und Hürth Schule machen, dürfte nicht nur der Ärger weiter wachsen, sondern es wird auch mit sehr vielen gerichtlichen Auseinandersetzungen zu rechnen sein. Diese würden den nötigen Ausbau nur noch weiter verzögern. Hier müssen bürgerfreundliche Lösungen gefunden werden.

Informationsveranstaltungen zu möglichen Gesundheitsgefahren

Am 20.11.18 findet im Köstersaal in Pulheim um 18:00 Uhr eine Bürgerinformationsveranstaltung der Stadt Pulheim mit mehreren Experten statt, die allen interessierten Bürger offen steht.