Ärgerliche Probleme des doppelten Kopfbahnhofs in Bedburg angemahnt

Gemeinsam mit Bürgermeister Sascha Solbach habe ich Gespräche beim Nahverkehr Rheinland zur ärgerlichen Situation im "doppelten Kopfbahnhof" Bedburg geführt. Leider sind die Ergebnisse nicht wirklich zufriedenstellend.

Guido van den Berg MdL und Bürgermeister Sascha Solbach vor der Zentrale des Nahverkehr Rheinland in Köln, wo sie sich für Verbesserungen am Bedburger Bahnhof einsetzten.

Seit Ende des vergangenen Jahres gibt es zwei Zuglinien in Bedburg. Die Deutsche Bahn verbindet Bedburg über die RB 38 mit der Stadt Köln, die VIAS Rail verbindet unsere Stadt über die neue RB 39 mit der Landeshauptstadt Düsseldorf. Viele Pendler klagen seitdem über Schwierigkeiten beim Linienübergang in beide Richtungen. Die Umsteigezeiten sind einfach zu knapp bemessen.

Zusammen mit Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach bin ich deswegen nach Köln gefahren, um mit dem Nahverkehr Rheinland (NVR) als zuständiger Zweckverband für den Öffentlichen Personennahverkehr über schnelle Verbesserungsmöglichkeiten in Bedburg zu sprechen.

DB Netz AG hatte die Umsteigezeiten verkürzt

Die beiden Aufgabenträger VRR und NVR hatten sich darauf verständigt, dass bei der Linientrennung die Herstellung gesicherter Anschlussübergänge in Bedburg wesentlich ist und daher eine 5-minütige Übergangszeit für Bedburg mit DB Netz AG abgestimmt. Bei der Umsetzung kam es aber zu einer Abweichung des Fahrplans der RB 39 aufgrund von Trassenkonflikten in Grevenbroich um zwei Minuten. So ergab sich in Bedburg eine Umsteigezeit von der RB 38 auf die RB 39 von unter drei Minuten. Verbesserungskonzept soll Umstieg von 4 Minuten sichern

„Das geht so natürlich nicht. Nicht nur Menschen mit Handicap haben kaum eine Chance den Anschluss zu schaffen, da die Gleise durch die Unterführung unterquert werden müssen“, stellt Bürgermeister Sascha Solbach fest.

NVR, VRR und DB Regio können nun zumindest eine minimale positive Anpassung anbieten. Durch Veränderungen der Ankunft- und Abfahrtzeiten beträgt die Übergangszeit nun wenigstens genau vier Minuten: Die RB 38 aus Richtung Köln/Horrem trifft eine Minute früher als geplant, nämlich zur Minute „08“ statt „09“ in Bedburg ein, so dass die bereits zur Minute „12“ statt zur Minute „14“ abfahrende RB 39 nach Grevenbroich erreicht werden kann.

In der Gegenrichtung kommt die RB 39 unverändert aus Richtung Grevenbroich zur Minute „39“ in Bedburg an. Die RB 38 fährt abweichend schon zur Minute „43“ statt „44“ in Bedburg in Richtung Horrem/Köln ab. Die Übergangszeit beträgt genau vier Minuten.

Kurzer Zug auch zu Spitzenzeiten als Nachteil

Nur durch Anpassungen der RB 38 von DB Regio im NVR-Bereich kann der Anschluss in Bedburg hergestellt werden. Allerdings beinhaltet diese Lösung den Nachteil, dass die ursprünglich dem Verkehrsvertrag hinterlegten Rangierprozesse für das Stärken und Schwächen der RB 38 in Bedburg entfallen müssen, was einerseits zusätzliche Doppeltraktionsfahrten zu Zeiten, bei denen geringere Kapazitäten ausreichend sind, entstehen und andererseits der ursprünglich in Doppeltraktion bestellte Schülerzug mit Ankunft 7:38 Uhr in Horrem abweichend nur in Einfachtraktion (160 Sitzplätze statt 320 Sitzpläze) angeboten werden kann.

Umstieg in einem Gleis prüfen

Wir sind mit dieser Lösung natürlich nicht richtig zufrieden. Der NVR hat uns sehr detailliert erläutert, welche Schwierigkeiten es im Bahnnetz aktuell gibt – aufgrund fehlender Kapazitäten kommt es immer wieder zu Trassenkonflikten auf beiden Strecken. Der Spielraum für Veränderungen und Anpassungen ist daher minimal. Angeregt wurde zum Beispiel der Umstieg auf einem Gleis, indem die Bahnen direkt hintereinander abgestellt würden. Diese Lösung gilt aber betriebstechnisch als besonders schwierig und ist mit extrem langsamen Einfahrtzeiten in den Bahnhof verbunden, so dass sorgfältig zu prüfen ist, ob eine solche Lösung wirklich Verbesserungen ergibt.