Kohlenstoff-Kreislaufwirtschaft wird zum europäischen Zukunftsthema

Zukunftsoptionen: Der unter der SPD-geführten Landesregierung Forschungsstandorts der Ruhr-Universität Bochum am Kraftwerk Niederaußem kann eine wichtige Rolle bei der Zukunftssicherung der chemischen Industrie in NRW spielen.

Gemeinsame Inbetriebnahme des Syntheseteststands in Bergheim-Niederaußem am 22.03.2017

Die jüngste Tagung der der EU-Plattform zum Strukturwandel in Kohlerevieren stimmt mich zuversichtlich.  In Brüssel war die Frage, ob es intelligentere Formen der Kohlenutzung jenseits der Verbrennung und Energieerzeugung gibt, eine spannende Frage. Nach der Auftaktveranstaltung im Dezember des vergangenen
Jahres im französischen Straßburg habe ich auch an der jüngsten Brüsseler Tagung der EU-Kommission teilgenommen und sehe große Chancen für das Rheinische Revier:

Die Umwandlung von Braunkohle in Synthesegas liefert einen wertvollen Rohstoff für die chemische Industrie und bietet zugleich die Technologie um Kunststoffabfälle künftig wirklich in Kreisläufen wieder zu verwenden.

Einstieg in Kohlenstoff-Kreislaufwirtschaft forcieren

Eine sinnvolle Verwendung der rund 26 Millionen Tonnen Plastikmüll für Europa ist ein Megathema.  Dabei kann das rheinische Revier Lösungen anbieten. Die EU-Kommission hat angekündigt, dass sie neue Vorschriften zur Wiederverwertung des Plastikmülls entwickeln will nachdem China aktuell den Import von Plastikabfällen gestoppt hat. Dabei ist das Ziel im Gespräch bis zum Jahr 2030 in der EU sämtliche Verpackungen wiederverwendbar oder kostengünstig recycelbar zu gestalten.

In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage von mir hin erklärt die Landesregierung, dass sie die EU-Initiative begrüße und eine Chance sehe die Innovationsführerschaft für Nordrhein-Westfalen als eine der führenden Kunststoffregionen in Europa zu behaupten.

Forschungsstandort Niederaußem im Fokus

Noch unter der SPD-geführten Landesregierung war ein neuer Forschungsschwerpunkt der Ruhr-Universität Bochum mit Forschungsstandort in Niederaußem zur Kohlenstoff-Kreislaufwirtschaft entstanden.

Hierauf will das FDP-geführte NRW-Wirtschaftsministerium offenbar aufbauen, was ich sehr gut finde. Die Landesregierung erkennt die Bedeutung dieses Schritts ausdrücklich an, denn in der Antwort heißt es:
„Nicht zuletzt das Potenzial der Übertragbarkeit dieser Prozesse und Technologien auf andere europäische Regionen macht deutlich, dass die Zukunftsinitiative Kohlenstoff Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Kunststoffstrategie eine wichtige Rolle spielen kann.“

Wir müssen diese Botschaft jetzt nur klar nach Europa tragen und uns um die angekündigten Fördermittel der EU aktiv bewerben. Dazu gehört auch, dass sich die Landesregierung aktiver als bisher an der EU-Plattform beteiligt.

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