Innenausschuss-Mitglied Guido van den Berg stellt dazu fest:
„Es steht außer Frage, dass die eingesetzten Beamtinnen und Beamten in der außergewöhnlichen und schwierigen Lage vollen Einsatz gezeigt haben, wobei sie zum Teil selber Opfer wurden und an die eigenen Grenzen gegangen sind. Der Innenminister hat im Innenausschuss Fehler der Kölner Polizeiführung auch klar und ungeschönt als Fehler benannt. Es wurde rund 50 Seiten Bericht vorgelegt, in dem offen gelegt wird, an welchen Stellen die Polizeiführung in Köln die Lage offenbar nicht im Griff hatte. Leider hat nicht nur die Polizeiführung in Köln das Geschehen falsch eingeschätzt. In der Einsatzlagebesprechung nach den ersten Meldungen um 21.30 Uhr mit den ebenfalls zuständigen Vertretern der Stadt Köln und der Bundespolizei sah man nicht die Notwendigkeit Verstärkung zu ordern. Es war nicht nachvollziehbar, dass auch bereitstehende und in der Nacht von der Landesleitstelle angebotene Kräfte aus den umliegenden Kreispolizeibehörden sowie der Rufbereitschaft der Bereitschaftspolizei nicht abgerufen wurden.
Eindeutig wiederlegt wurden öffentlich vorgetragene Mutmaßungen, es könne möglicherweise Weisungen oder Erwartungen geben, wahre Hintergründe oder Identitäten von Straftätern zu verschleiern. Das Gegenteil stellte sich als richtig heraus. Das Ministerium hat das Polizeipräsidium Köln aufgefordert, alle Erkenntnisse offen zu legen. Leider hat sich auch der Landrat des Rhein-Erft-Kreis an den offenbar falschen Mutmaßungen beteiligt. Es wäre seriöser gewesen sich als Leiter der Kreispolizeibehörde einmal in seinem eigenen Haus zu informieren. Mit Blick auf die anstehenden Karnevalstage ist es wichtig, dass auch in Köln Frauen sich wieder sicher fühlen können, kein Opfer entfesselter Männerbanden zu werden.“