„Die Versorgung durch den kinderärztlichen Notdienst im Rhein-Erft-Kreis darf nicht gefährdet werden“

Guido van den Berg, Barbara Steffens, Dr. Peter Werth und Jürgen Schmeier
Guido van den Berg MdL, Gesundheitsministerin Barbara Steffens, Dr. Peter Werth und Jürgen Schmeier

Dr. Peter Werth, Kinderarzt aus Bedburg, sowie der Vertreter der Stadt Bedburg, Jürgen Schmeier, der Stadt Bergheim, Klaus-Hermann Rössler und der Landtagsabgeordnete Guido van den Berg haben bei der Gesundheitsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Barbara Steffens, um Unterstützung für den Erhalt der kinderärztlichen Notdienstversorgung im Rhein-Erft-Kreis geworben. Die Pläne der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) sehen vor, dass der derzeit in Bergheim ansässige Notdienst geschlossen wird. Stattdessen ist in Planung, die notärztliche Versorgung zentral in Köln anzusiedeln. „Die Pläne der KV Nordrhein wären eine große Einschränkung für sozial schwächer gestellte Familien, die es sich nicht leisten können mit ihrem kranken Kind nach Köln zu fahren“, äußerte sich Guido van den Berg, Landtagsabgeordneter in der Region, besorgt. Die soziale Wirkung und die schlechtere Versorgung am Wochenende gehen zu Lasten der Kinder und seien ein falsches Signal. „Ein Nachfassen bei der Kassenärztlichen Vereinigung hat bisher nicht zum Erfolg geführt.“ Ebenso äußerte sich Jürgen Schmeier: „Wir brauchen einen gesicherten kinderärztlichen Notdienst im Rhein-Erft-Kreis für unsere Kinder, da sie das schwächste Glied sind und besonderer Fürsorge bedürfen.“ Dr. Peter Werth, Kinderarzt aus Bedburg, initiierte mit anderen Kinderärzten aus dem Kreis eine Unterschriftenliste, bei der bereits über 2000 Unterschriften zusammengekommen sind. „Es ist unverständlich, warum Ärzte im ländlichen Raum den Notdienst nun in Köln verrichten müssen. Ärzten aus der Großstadt sei es jedoch nicht zuzumuten im ländlichen Raum Notdienst zu leisten,“ kritisierte er die nicht logische Begründung der KV zur Zentralisierung.

Der Rhein-Erft-Kreis hat mit einer Einwohneranzahl von ca. 456.000 fast halb so viele Einwohner wie Köln. „Es ist sehr bedenklich, dass dem Rhein-Erft-Kreis, in dem auch viele Kinder leben, eine Mangelversorgung droht“, kritisierte Guido van den Berg. „Viele Eltern treten an mich heran und sind über die Entscheidung der Kassenärztlichen Vereinigung besorgt.“ Klaus Hermann Rössler, Vertreter der Stadt Bergheim gab zu bedenken: „Als Kreisstadt für einen Kreis mit fast einer halbe Million Einwohner, sehe ich eine kinderärztliche Notversorgung, die sich bisher bewährt hat, als sehr sinnvoll.“ Zudem würden sich viele Eltern nicht für den Besuch der Klinik in Köln entscheiden, sondern verkehrsgünstigere und nähere Orte wie z.B. Mönchengladbach aufsuchen, wodurch es zu einer unnötigen Belastung an falscher Stelle kommt. „Wir hoffen mit der Kassenärztlichen Vereinigung weiter ins Gespräch zu kommen, um an einer gemeinsamen, für alle Beteiligten, zufriedenstellenden Lösung zu gelangen,“ fasste Dr. Werth abschließend zusammen.