Die SPD im Rhein-Erft-Kreis reagiert ablehnend auf den Vorschlag der Berliner Wahlkreiskommission, zur Bundestagswahl 2017 die Wahlkreise neu einzuteilen. Der abschließende Vorschlag der Kommission sieht vor, dass im Norden des Kreises die Städte Bedburg und Elsdorf dem Dürener Wahlkreis zugeordnet werden, die Stadt Kerpen zum Euskirchener Wahlkreis wechselt und die Städte Brühl und Wesseling, die bislang fest zum Euskirchener Wahlkreis gehörten, dem Wahlkreis Rhein-Erft-Kreis 1 zugeschlagen werden.
„Eine solche Neueinteilung würde das Gebiet des Rhein-Erft-Kreises völlig zerspalten“ stellt Dierk Timm, Fraktionsvorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion und stellv. Vorsitzender der Rhein-Erft SPD, fest.
„Die mehrfache Zuordnung über die Kreisgrenzen hinweg lässt die Lebensbezüge der Menschen außer Acht. Die Wählerinnen und Wähler haben sich an den Zuschnitt der Wahlkreise gewöhnt. Der Vorschlag der Wahlkreiskommission lässt völlig unberücksichtigt, dass gerade der Tagebau Hambach und die Sophienhöhe faktisch eine geographische Trennung der beiden Kommunen Bedburg und Elsdorf zum Gebiet des Kreises Düren bewirken“ so Timm weiter.
Der SPD-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Guido van den Berg, der die Pläne der Kommission ebenfalls kritisch sieht, zeigt sich verwundert, dass es soweit kommen konnte: "Wenn einem amtierenden Bundestagsabgeordneten seine Heimatstadt aus dem Wahlkreis herausgeschnitten wird, scheint seine Stimme nicht das größte Gewicht in Berlin zu haben. Ich bin sicher: So etwas ist und wäre den früheren Bundestagsabgeordneten Gabi Frechen, Klaus Lennartz und auch Willi Zylajew niemals passiert. Der nördliche Rhein-Erft-Kreis scheint derzeit keine Stimme in Berlin zu haben, die gehört oder besonders ernst genommen wird" so Guido van den Berg, der aber im Sinne einer sachgerechten Wahlkreiszuteilung den anderen Parteien weiter ein gemeinsames Vorgehen anbietet: "Wenn der zuständige Vertreter es nicht schafft, helfen wir gerne und bieten eine überparteiliche Initiative an."