


Die Elsdorfer SPD schickt Harald Könen in den Wahlkampf um das Bürgermeisteramt. Sollte er gewählt werden, will der ehemalige RWE-Power-Betriebsrat nicht nur hinter dem Schreibtisch sitzen, sondern zu den Menschen gehen. Lesen Sie hier den Bericht von Dietmar Fratz im Kölner-Stadt-Anzeiger vom 05.12.2014:
"Harald Könen wird fur die SPD im Kampf um das Bürgermeisteramt antreten. Die Mitglieder wählten den 59-Jährigen mit 35 von 37 abgegebenen Stimmen. "Schon lange ist es bei einer SPD-Versammlung nicht mehr so voll gewesen", sagte Parteichef Jens Baars angesichts gut 80 interessierter Zaungäste im Saal Keuth.
Landtagsabgeordneter Guido van den Berg hob die Bedeutung des Amts und damit der Wahl hervor. "Die Kommune ist nicht das Kellergeschoss der Demokratie", sagte er. "Könen ist Lobbyist für
die Menschen, nicht fur RWE", betonte der Bedburger, der sagte, von Bedenken gehört zu haben, einen RWE-Mann an die Stadtspitze zu wählen. Könen habe die Lebenserfahrung, den Strukturwandel in der Stadt zu gestalten.
Mit einer persönlichen Rede warb der frühere RWE-Power-Betriebsrat um Stimmen. Dennoch ließ er die Politik nicht aus. Ein Hallenbad oder Kombibad sei zwar wichtig. "Aber ich will keinem Sand in die Augen streuen", sagte Könen, der Kindergärten und Schulen einen höheren Platz auf der Prioritätenliste einräümte. Könen setzte auf Emotionen.
"Ich will mit meinen knapp 1 ,65 Metern Größe über mich hinauswachsen", sagte er. Und auch die kleinste Stadt im Kreis wolle er trotz ungünstiger Lage am Tagebaurand nach vorne bringen. "Elsdorf kann gegen die Großen nicht nur bestehen, sondern eine der besten Städte werden", sagte erunter lautem Applaus."Es kommt auf den richtigen Trainer an", befand er mit Blick auf seine Tätigkeit als Judotrainer.
Er wolle nicht nur hinter dem Schreibtisch sitzen, sondern zu den Menschen gehen und "mit Teamgeist und mentaler Überlegenheit" die Stadt zur Blüte führen. Sie stehe vor "großen Herausforderungen". Aber sie "kann alles und hat alles fur die Zukunft", daher könne "das kleine Elsdorf als großer Sieger" gestaltet werden. "Ab heute werde ich anfangen, die Menschen zu überzeugen", gab sich der anfangs nervöse, nach erfolgreichem Wahlgang sichtlich erleichterte Könen kämpferisch.
Die CDU wird ihren Kandidaten, der voraussichtlich Andreas Heller heißen wird, im neuen Jahr küren. Bei der Stimme für Elsdorf ist laut Vorsitzendem Jürgen Schiffer "die Meinungsbildung noch nicht abgeschlossen".
Der Kandidat: 1955 in Elsdorf geboren, machte Harald Könen eine Ausbildung bei der Zuckerfabrik, wo er als 14-jähriger zur Gewerkschaftsarbeit fand. Von 1982 bis 2014 war Könen im Niederaußemer Kraftwerk tätig, davon zwölf jahre als Betriebsratsvorsitzender und im Wirtschaftsausschuss des Standorts. Seit 2000 ist Könen SPD-Mitglied, seit 2009 im Stadtrat und seit 2011 SPD-Fraktionsvorsitzender. Sein großes Hobby ist Judo. Er ist Vorsitzender der ASG Elsdorf. Könen ist verheiratet und hat drei Kinder."
Die Sonntags-Post berichtet im Artikel: "Ich will aus dem kleinen Elsdorf einen großen Sieger machen" von Markus Clemens über die Nominierung von Harald Könen zum Bürgermeisterkandidaten der Elsdorfer SPD:
"Harald Könen ist der Bürgermeisterkandidat der Elsdorfer SPD. Auf einer Mitgliederversammlung seiner Partei wurde er als einziger Kandidat mit großer Mehrheit gewählt. Von den 37 anwesenden Mitgliedern stimmten 35 für den 59 Jahre alten Könen, zwei stimmten gegen ihn. "Wir haben den besten Kandidaten, wir werden ihn vorbehaltlos unterstützen", versprach SPD-Ortsvereinsvorsitzender Jens Baars auf der Versammlung, die auch von zahlreichen Nicht-SPD-Mitgliedern besucht war.
Könen ist bekannt als passionierter Judoka und als erfolgreicher Judo-Trainer, der zahlreiche Sportler in die absolute Spitze geführt hat. "Ich verstehe das Amt des Bürgermeisters so wie die Position des Trainers", sagte der früherer Betriebsratsvorsitzende von RWE Power in seiner Vorstellungsrede. Elsdorf habe das Potenzial, der Beste zu werden, erklärte er. "Was uns fehlt, ist der richtige Trainer, der uns alle zur Höchsleitung anfeuert." Sein Leben lang habe er mit seinen gerade einmal 1,65 Metern Körpergröße zu den Kleinsten gehört. Heute sage er, "na und, es zählt, was man draus macht". Man müsse kein Riese sein, um zu gewinnnen. "Ich will aus dem kleinen Elsdorf einen großen Sieger machen."
Elsdorf brauche eine Persönlichkeit, die alle Menschen zusammen führen könne, betonte SPD-Kreisvorsitzender Guido van den Berg in seinem Grußwort. Als Sportler und als Betriebsrat habe Könen Jahrzehnte lang bewiesen, dass er dies könne. Könen sei ein netter und freundlicher Mensch, so van den Berg weiter. "Wenn es aber darum geht, etwas für Elsdorf zu erreichen, kann er auch Türen eintreten." Mit seiner "Leidenschaft und seinem Augenmaß" sei er der richtige Lobbyist für die kleinste Stadt im Rhein-Erft-Kreis. Dies sieht auch Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach ähnlich. "Harald Könen wird bestimmt nicht immer bequem sein, das würde Elsdorf aber auch nicht weiter bringen", erklärt der gebürtige Berrendorfer in seinem Grußwort. Er kündigte seinem Parteifreund Könen einen "Höllenritt" auf dem Weg ins Rathaus an, den er nur gewinnen könne, wenn seine Freunde und seine Partei vorbehaltlos hinter ihm stünden.
Partei-Vorsitzender Baars versprach, für diese Unterstützung zu sorgen. Gemeinsam mit seiner Wahlkampfleiterin Nicole Kautz will Könen sogleich mit dem Kampf beginnen, um im kommenden September seinen Parteifreund Wilfried Effertz im Elsdorfer Rathaus zu beerben. Er werde ein Macher und kein reiner Verwaltungsbeamter sein, versprach Könen. "Jetzt müssen wir nur hart genug trainieren, um unser Ziel zu erreichen."