„Sicherheit der Bevölkerung hat oberste Priorität“

Guido van den Berg MdL und Jürgen Streich am Reaktor der AVR Jülich
Guido van den Berg MdL im Kugelhaufenreaktor in Jülich.

Das Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen hat in Abstimmung mit dem Bundesumweltministerium die Räumung des Kugelhaufen-Behälterlagers auf dem Gelände des Forschungszentrums Jülich angeordnet. Hierzu teilt der SPD-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Guido van den Berg mit:

„Ich begrüße die Entscheidung des Wirtschaftsministeriums NRW zur Räumungsanordnung des Castoren-Lagers. Die bisherige Unterbringung genügt nicht dem Sicherheitsstandard zum Beispiel für die Erdbebenhäufigkeit der Region. Die Unterbringung war zuletzt bereits ohne gültige Genehmigung und wurde von den Aufsichtsbehörden lediglich geduldet. Sowas kann kein Dauerzustand sein“ so Guido van den Berg.

Das Bundesamt für Strahlenschutz hat im Rahmen eines Gutachtens zur Erbebensicherheit Zweifel angemeldet, ob eine neuerliche Aufbewahrungsgenehmigung erteilt werden könne. Das NRW-Wirtschaftsministerium hat folglich keine weitere Duldung zugelassen und zur Sicherheit der Bevölkerung die Räumung des Behälterlagers angeordnet. Guido van den Berg begrüßt diese Entscheidung für das unsichere Lager, das nur rund acht Kilometer von Elsdorf entfernt ist: „Langfristig ist es für das Forschungszentrum Jülich gut, seine Atomvergangenheit endlich ablegen zu können. Als Konsequenz der Räumungs-anweisung drängt sich neben einem Transport der Brennelemente in das Zwischenlager Ahaus oder einem möglichen Verbleib in einem völlig neu zu bauenden Lager in Jülich vor allem die Rückführung der Brennelemente in die USA auf. Bei der Bewertung der Alternativen muss die Sicherheit der Bevölkerung dabei oberste Priorität haben“.

Neben der Frage was mit dem Atomkugeln passiert ist auch der Rückbau des Reaktors weiter ein spannendes Thema. Experten gehen davon aus, dass der Rückbau des Kugelhaufen-Forschungsreaktors in Jülich zu den kompliziertesten technischen Herausforderungen weltweit gehört. Seit 2003 steht fest, dass die Anlage komplett zurückgebaut werden soll – nicht zuletzt, da offenbar radioaktiv verseuchtes Wasser in den Boden unter der Anlage geraten ist. Der Reaktorbehälter soll in ein angrenzendes Zwischenlager in Jülich verbracht werden, Jahrzehnte abklingen und dann mit Techniken zerlegt werden, die heute noch nicht bekannt sind.