
Zeit und Zeitgeister im Visier von Literaten aus dem Autorenkreis Rhein-Erft und Poetry-Slammern. Es lasen: Isolde Ahr, Evert Everts, Andreas Schnabel. Es slammten: Floriginal, Jansen Surround und Lars Röcher. Und es moderierte: Gynter Mödder. Der stellvertretende Landrat Guido van den Berg MdL eröffnete die Veranstaltung.
Über den 13.ten Bergheimer Literaturherbst berichtet auch Christina Hustedt im Artikel: „Zeit und Zeitgeister“ in der Kölnischen Rundschau vom 08.09.2014:
"Zur Eröffnung des 13. Bergheimer Literaturherbstes gab es Lesungen und Musik. Vertreter der Stadt, des Landkreises und Sponsoren haben am ersten Abend auch etwas Literarisches in der Bibliothek beigetragen.
In der Einladung zur Auftaktveranstaltung des 13. Literaturherbstes Rhein-Erft waren die Vertreter von Stadt, Landkreis und Sponsoren gebeten worden, auch etwas Literarisches zu dem Abend in der Bergheimer Stadtbibliothek beizutragen. Alle hielten sich daran und hatten sich dem diesjährigen Literaturherbst-Motto: „Zeit und Zeitgeister “ auf unterschiedlichste Weise genähert.
Bergheims Bürgermeisterin Maria Pfordt hatte zahlreiche Zitate von Goethe, Hermann Hesse, Dieter Hildebrandt, Jean Paul und anderen großen Denkern und Schreibern zusammengetragen; und verglich das Lesen mit einem Geist, den man gleich dem Zauberlehrling – aber in positivem Sinne – nicht wieder loswerde.
Guido van den Berg, in Vertretung des Landrates Michael Kreuzberg, zitierte aus dem Gedicht „Ein ganzes Leben“ von Joachim Ringelnatz über Erinnerungen eines Eintagsfliegenpaares, und mahnte: „Wir müssen lernen, uns Zeit zu nehmen für die wichtigen Dinge des Lebens.“ Christian Brand, Geschäftsführer der Kultur- und Umweltstiftung der Sparkasse Köln, machte gemeinsam mit dem Publikum eine Reise durch die Geschichte der Werbeslogans von Haribo bis Verpoorten; und Elisabeth Thelen von der Rheinenergie fasste sich abschließend kurz. Nicht aber ohne den Literaturherbst Rhein-Erft als kleinen Bruder der Lit.Cologne zu loben.
Nach diesem ersten literarischen Teil des Eröffnungsabends gab es erst einmal Musik, präsentiert von der Gugy-Band des Gutenberg-Gymnasiums, bevor Rainald Hahn und Gynter Mödder vom Autorenkreis Rhein-Erft als Veranstalter die „eigentlichen“ literarischen Gäste des Abends vorstellten.
Zum ersten Mal in der Geschichte des Literaturherbstes standen neben Autoren auch Poetryslammer auf der Bühne in der Stadtbibliothek. Lars Röcher, „Floriginal“ und „Jansen Surround“ gaben einen beeindruckenden Einblick in die rasante und tiefgründige Poesie ihrer Kunstform, die sich irgendwo zwischen Rezitation und Rap bewegt. Mal ernst und hoffnungslos, mal heiter und ausgelassen gaben die drei Slammer teile ihrer Seele frei, ließen die Schönheit der Worte fließen, spielten mit den Nuancen der Sprache und boten einen gelungenen Kontrast zur klassischen Literaturpräsentation der Lesung, die sich an diesem Abend mit den Slammern und Musikern abwechselte.
Den Autorenkreis Rhein-Erft repäsentierten zur Eröffnung des Literaturherbstes Evert Everts, Isolde Ahr und Margit Hähner, die aus ihren Werken lasen. In der Pause und nach dem Programm stand dann der Austausch zwischen Besuchern und Autoren im Vordergrund.
Noch bis 3. Oktober finden im Rahmen des Literaturherbstes im Rhein-Erft-Kreis zahlreiche Veranstaltungen statt. Die nächsten sind am Dienstag, 9. September, 20 Uhr, eine Lesung mit Markus Barth „Mettwurst ist kein Smoothie“ in Kerpen, Buchhandlung Wortreich, und ebenfalls am Dienstag, 9.30 Uhr, in Brühl, „Neuer Zeitgeist – Deutsche Exilliteratur von 1933-1945“, eine Lesung mit Thomas B. Schumann, Buchhandlung Karola Brockmann."