
Die NRW-Landesregierung hat am Mittwoch angeordnet, das Behälterlager des Atomversuchsreaktors (AVR) in Jülich zu räumen. Seitdem der Versuchsreaktor stillgelegt ist, lagern in dem Zwischenlager auf dem Gelände des Forschungszentrums Jülich 152 Castor-Behälter mit radioaktiven Brennelementekugeln. Es ist derzeit aber noch offen, ob das Gebiet um Jülich erdbebensicher ist. Diese Prüfung des zuständigen Bundesamtes für Strahlenschutz läuft derzeit noch. Bis 30. September 2014 hat das Forschungszentrum nun Zeit, ein Konzept zur Entfernung der Kern-brennstoffe einzureichen. Das Forschungszentrum soll das NRW-Wirtschaftsministerium monatlich über den Stand der Planungen informieren.
„Ein unsicheres Atomlager vor den Toren des Rhein-Erft-Kreises haben wir stets abgelehnt. Deswegen begrüße ich es, dass das die Atomaufsicht des NRW-Wirtschaftsministeriums jetzt angeordnet hat, das Behälterlager zu räumen“ kommentierte der SPD-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Guido van den Berg die Entscheidung aus Düsseldorf. „Jetzt hat das Forschungszentrum Jülich die Chance, das Image einer Atomforschungszentrums ablegen zu können“ so van den Berg weiter.
Problematisch bleiben würde, aus Sicht van den Bergs, das Lager für den Kern des Reaktors, der künftig in Jülich eingelagert werden soll. Bis im Laufe der nächsten Jahrzehnte Technik für eine Zerlegung entwickelt worden ist, soll der Reaktorkern dort lagern.
Mit der Schließung des Castoren-Lagers folgt die Landesregierung der Position der SPD im Rhein-Erft-Kreis. „Es ist schon etwas ab-surd, dass sich die Grünen im Rhein-Erft-Kreis für das Atommüllager in Jülich eingesetzt haben, um Transporte zu vermeiden“ sagte van den Berg abschließend.