„Bessere Taktung schon dieses Jahr?“

Lesen Sie hier den Bericht: "Bessere Taktung schon dieses Jahr?" von Anne Richter in der Kölnischen Rundschau vom 30.04.2014:

"Parteiübergreifend setzen sich derzeit Politiker für Taktveränderungen und -verlängerungen auf der Strecke der Regionalbahn (RB) 38 ein, die Bedburg und Bergheim anfährt. Auf Seiten der SPD hatten Landtagsabgeordneter Guido van den Berg und Bürgermeisterkandidat Sascha Solbach das Thema aufgegriffen, auf CDU-Seite sind Bürgermeisterin Mara Pfordt und Bürgermeister Gunnar Koerdt um Veränderungen zum Wohle der Unternehmen und Arbeitnehmer in den Gewerbe- und Industriegebieten bemüht.

Nachdem kürzlich van den Berg von einer vielversprechenden Antwort der Nahverkehr Rheinland GmbH (NVR) berichtete, verkünden nun Pfordt und Koerdt, welche Antwort sie auf ihr mit dem Leiter der Geschäftsstelle Rhein-Erft der IHK Köln, Thorsten Zimmermann, verfasstes Schreiben erhalten haben. Innerhalb von nur zwei Wochen, so betonten die Politiker, habe NVR mitgeteilt, dass man die Bitte aufgegriffen habe, „kurzfristige Angebotsverbesserungen auszuloten“. Mit dem Betreiber DB Regio habe NVR ein erstes Konzept erarbeitet, das nun „fahrzeug- und umlauftechnisch“ geprüft werde.

Landrat unterstützt die Pläne

Notwendige zusätzliche Fahrplanslots zum und vom Knotenpunkt Köln würden vorsorglich angemeldet. So könnten Fahrten zu den Schichtwechselzeiten um 6 und um 22 Uhr eventuell bereits zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember umgesetzt werden. Da aber durch die Änderungen Kosten entstünden, sei eine Zustimmung des Zweckverbandes NVR notwendig. Eine Zweckverbandsversammlung findet am 13. Juni statt. Auch Landrat Michael Kreuzberg will die Bürgermeister unterstützen. Er teile die „geäußerten Positionen hinsichtlich der Bedeutung des öffentlichen Nahverkehrs für die Attraktivität der Gewerbestandorte uneingeschränkt“, schreibt Kreuzberg. Für die Sitzung des Kreis-Verkehrsausschusses am 4. Juni werde er eine entsprechende Beschlussvorlage erarbeiten lassen, um dem Wunsch nach Beteiligung der Gremien des Kreises Rechnung zu tragen. Auch eine Prüfung der Busanschlüsse an den Bahnhöfen stellte er in Aussicht.

In Bergheim geht es vor allem um das Gewerbegebiet Paffendorf, das zwar über einen Bahnanschluss verfügt, derzeitig aber nicht früh genug für den Schichtbeginn erreichbar ist. Unternehmen wie TK Maxx (TJX) mit fast 1000 Mitarbeitern arbeiten im Drei-Schicht-Betrieb, so dass ein früher Arbeitsbeginn notwendig ist. Gleiches gilt für das Speditionsunternehmen Hammer, das sich derzeit im Bedburger Industriepark Mühlenerft ansiedelt. Auch hier sollen die bis zu 750 Mitarbeiter irgendwann in drei Schichten arbeiten. Koerdt wünscht sich einen Bahnhaltepunkt am Industriepark. Zumindest aber müsse gewährleistet sein, dass Arbeitnehmer mit dem ÖPNV zum Schichtbeginn anreisen könnten und nach der Arbeit wieder nach Hause kämen.

Insgesamt seien es in den Gewerbegebieten etwa 4500 Arbeitsplätze, die mit der Schiene erreicht werden könnten. Eine gute Infrastruktur sei notwendig für ein Gelingen des Strukturwandels in der Region für die Zeit nach der Braunkohle, sagte Koerdt."