Der Landtag diskutierte heute über die Bewerbungen zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO. „Leider geht es der CDU mit Ihrer Forderung nicht um die Sache, sondern sie versucht Vorgänge, die bewusst aus dem politischen Feld herausgehalten werden sollen, für den anstehenden Wahlkampf auf Kosten der Schützen zu Instrumentalisieren“, kommentierte Guido van den Berg.
„Unsere Entscheidung bei der heutigen Abstimmung hatte nichts mit den Schützenvereinen an sich zu tun. Es geht einzig um das Verfahren, wie wir in Nordrhein-Westfalen zum Eintrag in die Liste auf Bundesebene gelangen.“, erklärte Dagmar Andres.
„Die Landesregierung hat dafür zu sorgen, dass in Nordrhein-Westfalen eine Vorschlagsliste erstellt wird und zwei Vorschläge für die Bundesebene ausgewählt werden. Diese Aufgabe wurde einer unabhängigen Jury anvertraut – ganz im Sinne der UNESCO und der Kultusministerkonferenz der 16 Bundesländer“, so Brigitte Dmoch-Schweren.
In NRW sind 21 Anträge im November 2013 eingegangen. Drei von Einzelpersonen, weitere von Vereinen und Einrichtungen. Die Bewerbungen beziehen sich auf Kunstsparten, musikalische Traditionen und Handwerkstechniken, Traditionen mit religiösen Bezügen oder der Gedächtnispflege, des Weiteren auf das Schützenbrauchtum und den rheinischen Karneval.
„Nun verlangt die CDU-Landtagsfraktion, dass wir uns für das Schützenbrauchtum und damit gegen die anderen Bewerber wie zum Beispiel das Winterbrauchtum positionieren. Abgesehen davon, dass es für das weitere Bewerbungsverfahren offensichtlich eher kontraproduktiv ist, akzeptieren wir das bundesweit abgestimmte Verfahren und vertrauen den jeweiligen Jurymitgliedern; zumal wir Abgeordnete gar nicht genau von allen Antragstellern wissen, geschweige denn die konkreten Anträge kennen. Das Anliegen der Schützen genießt unsere Sympathie, genauso wie der rheinische Karneval“, so die drei Sozialdemokraten abschließend.