Guido van den Berg ist Spitzenkandidat zur Kreistagswahl 2014

Über 260 Mitglieder auf dem Kreisparteitag
Über 260 Mitglieder auf dem Kreisparteitag
Johannes Stracke auf dem Kreisparteitag
SPD-Kreisgeschäftsführer Johannes Stracke auf dem Kreisparteitag

Mehr als 260 Mitglieder waren der Einladung ins Brühler Max-Ernst-Gymnasium gefolgt und stimmten mit ab. Der Kreisparteitag wählte die Kandidatinnen und Kandidaten für die 33 Kreistagswahlbezirke des Rhein-Erft-Kreises und stellten die Reserveliste der SPD für den Kreistag auf. Hier wählten die Mitglieder den SPD-Kreisvorsitzenden Guido van den Berg (Bedburg) zum Spitzenkandidaten auf Platz 1, gefolgt von der Landtagsabgeordneten Brigitte Dmoch-Schweren (Frechen) und dem derzeitigen Vorsitzenden der Kreistagsfraktion Hans Krings (Kerpen). Auf den weiteren Plätzen folgen Silvia Summer (Bergheim), Klaus Lennartz (Hürth), Dierk Timm (Pulheim), die Landtagsabgeordnete Dagmar Andres (Erftstadt), Hartmut Hinz (Brühl), Heidi Meyen (Wesseling) und
Harald Könen (Elsdorf).

Lesen Sie hier den Bericht: "Bei der SPD lief alles nach Plan" von Norbert Kurth im Kölner Stadt Anzeiger am 20.01.2014:

"Beim Kandidaten-Parteitag in Brühl dominierte Harmonie. Rund 260 SPD-Mitglieder gingen in einen Wahlmarathon zur Nominierung der Kreistagskandidaten. Am Ende musste nicht viel über die Vorgaben hinaus entschieden werden.

„Dieser Kreis braucht andere Mehrheiten“, sagt Guido van den Berg, der Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Rhein-Erft. Und Hans Krings, der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Kreistag, sagt von seiner Arbeit: „Wir haben geackert, jetzt wird es Zeit, dass wir aus der Opposition herauskommen.“ Gesundheit, Jugend, Arbeitsplätze, Wohnungen und die Teilhabe behinderter Menschen am alltäglichen Leben, all das interessiere die Koalition aus CDU, FDP und Grünen im Kreistag nicht. Diese Jamaika-Konstellation beschäftige sich nur mit Personalpolitik. Wer etwas anderes wolle, die Stärkung der Wirtschaft und des Sozialen etwa, der müsse bei der Kommunalwahl im Mai die SPD wählen.

Derart gut eingestimmt gingen zeitweilig mehr als 260 SPD-Mitglieder aus dem Kreis in einen Wahlmarathon zur Nominierung der Kreistagskandidaten, bei dem am Ende aber über die Vorgaben hinaus nicht mehr viel entschieden werden musste. Die Harmonie bei diesem Kandidaten-Parteitag im Brühler Max-Ernst-Gymnasium am Samstag hatte eindeutig Vorrang. Zwei Zweikämpfe erzeugten gleich zu Beginn einen allerdings nur kurzen Spannungsbogen. In zwei der 33 Wahlkreise, nämlich in Frechen-Buschbell (Wahlkreis 23) und in Wesseling, Urfeld und Kendenich (Wahlkreis 32) standen sich alte und neue Kandidaten gegenüber. Der Ortsverband Frechen hatte sich im Vorfeld mit großer Mehrheit für das frühere Kreistagsmitglied und einstigen stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Hans-Günter Eilenberger entschieden und ihm den Vorrang vor Petra Peheye gegeben. Die junge Frau wollte ebenso wie der Wesselinger Helmut Latak, langjähriges Mitglied im Kreistag, beim Parteitag am Samstag in Brühl die Entscheidung des Ortsvereins umdrehen. In Wesseling war die Ausgangslage allerdings eine andere. Dort war der Platzhirsch Latak von den Mitgliedern des Ortsvereins nicht nominiert worden, sondern der Fraktionsgeschäftsführer des Stadtrates, Helmut Halbritter.

Über die beiden Kampfkandidaturen wurde zuerst entschieden. Und der frühere Wesselinger Kämmerer und Schatzmeister des Unterbezirks, Bernhard Hadel, bewies als Leiter der Wahlen mal wieder sein Organisationsgeschick. Er rief zur Aussprache über die Kandidaturen auf. Die beiden Ortsvereinsvorsitzenden Ulrich Lussem (Frechen) und Detlef Kornmüller (Wesseling) nutzten die Gelegenheit und appellierten dann gleichermaßen an die SPD-Mitglieder, die jeweilige Entscheidung der Ortsvereine zu respektieren. Das Ergebnis hätte klarer nicht sein können: Eilenberger bekam 226 Ja-Stimmen, seine Kontrahentin nur 22. Auch in Wesseling blieb es bei der Vorentscheidung auf Ortsebene. Halbritter bekam 176 Ja-Stimmen. Helmut Latak 60.

Ein weiteres Duell hatten die Parteitagsstrategen bereits im Vorfeld abgeblasen. Die Erftstädter Bundestagsabgeordnete Dagmar Andres und der Vize-Frakionschef im Kreistag, Bernd Bohlen, die sich beide für einen Wahlkreis beworben hatten, mussten ihre Kräfte, nicht messen. Bohlen bekam den Wahlkreis 15 mit Erftstadt-Niederberg, Friesheim, Borr, Herrig und Erp. Andres bekam die Nummer 16 mit Lechenich, Ahrem und Dirmerzheim. Bei der Wahl fuhr Bohlen mit 185 Ja-Stimmen allerdings das schlechteste Ergebnis ein. Andres brachte es dagegen auf 211 Stimmen. Die besten Ergebnisse erzielten Parteichef Guido van den Berg mit 227 Stimmen und die Wesselingerin Heidi Meyn mit 224 Stimmen.

Nicht uneingeschränkt einverstanden waren die Mitglieder mit der Reserveliste. Vor fünf Jahren spielte diese eine ganz entscheidende Rolle. Denn alle Wahlkreise waren von der CDU direkt geholt worden. Die Rangfolge auf der Liste entschied also darüber, wer einen Sitz im Kreistag bekam. Die Liste zog damals bis Platz 23.

Kritik an der Rangfolge gab es, aber nur hinter vorgehaltener Hand. Die SPD-Mitglieder akzeptierten die Aufstellung, die Guido van den Berg anführt. Ganz sicher mit dabei sind demnach wieder Brigitte Dmoch-Schweren (Platz zwei), Hans Krings (Platz drei), Klaus Lennartz (Platz fünf) und Dierk Timm (Platz sechs). Auch neue Kandidaten sind über die Liste abgesichert. Die junge Bergheimerin Silvia Summer (Platz vier), Dagmar Andres (Platz sieben), der Elsdorfer SPD-Mann Harald Könen (Platz zehn) oder die Sindorferin Iris Heinisch (Platz elf).

Der Kreistag wird nach der Wahl im Mai, so die SPD denn ihr Wahlziel annähernd erreicht, viele neue Gesichter haben. Für einige ist eine politische Karriere im Kreis geplant, für andere ist sie abrupt zu Ende gegangen, wie etwa für Helmut Latak. Vize-Landrätin Christa Schütz aus Kerpen hatte ihr Ausscheiden schon angekündigt. Erst vergangene Woche beschloss auch die Brühler Bundestagsabgeordnete Helga Kühn-Mengel, auf eine weitere Wahlperiode im Kreistag zu verzichten."

Lesen Sie ghier den Kommentar: "Viele neue Gesichter" von Norbert Kurth im Kölner-Stadt-Anzeiger vom 20.01.2014:

"Parteichef Guido van den Berg kann mit sich und dem Unterbezirk Rhein-Erft mehr als zufrieden sein. Die SPD geht mit vielen neuen Gesichtern in den Wahlkampf und will die politische Gruppierung sein, die für Inhalte steht, vor allem, wenn es um Bildung, soziale Gerechtigkeit und Arbeitsplätze geht. Die Parteitagsstrategie van den Bergs ist voll aufgegangen. Größere Konflikte wie der Streit um einen Wahlkreis in Erftstadt zwischen Dagmar Andres und Bernd Bohlen sind elegant gelöst worden. Beide haben jetzt einen eigenen Wahlkreis. Und die Scharmützel in Wesseling und Frechen sind so ausgegangen, wie sie ausgehen mussten. Die auf Ortsebene gesetzten Kandidaten wurden vom Parteitag bestätigt. Die große Mehrheit der Parteimitglieder wollte den Ortsvereinen nicht reinreden und und akzeptierte die Vorauswahl mit Hans-Günter Eilenberger in Frechen und Helmut Halbritter in Wesseling. Deren Gegenkandidaten waren praktisch chancenlos. Alles lief glatt, trotzdem bewies der Parteitag Sinn für Erneuerung. Viele Neulinge, die sich erstmals um eine Kandidatur für den Kreistag bewarben, bekamen auf Anhieb mehr Stimmen als andere. Die Sindorferin Iris Heinisch etwa.

Viele Parteimitglieder haben sich eine noch stärkere Erneuerung gewünscht, aber nur hinter vorgehaltener Hand, vor allem was die Führung der Kreistagsriege angeht. Und prompt bekamen die alten Polit-Hasen kleine Denkzettel. Bernd Bohlen, Klaus Lennartz, der Ehrenvorsitzende, und Fraktionschef Hans Krings fuhren akzeptable Ergebnisse ein, hatten aber auch mit die meisten Gegenstimmen. Fazit: Die SPD-Mitglieder sind sich weitgehend einig. Sie wissen, wo sie hin wollen und mit wem. Guido van den Berg ist nicht nur wegen seines sehr guten Wahlergebnisses derzeit unumstritten. Auch seine Linie scheint in der Rhein-Erft-SPD auf vielen Schultern zu ruhen."

Lesen Sie hier den Bericht: "SPD sucht inhaltliche Auseinandersetzung" von Manfred Funken in der Kölnischen Rundschau vom 20.01.2014:

"Für die SPD Rhein-Erft kann der Kommunalwahlkampf beginnen. Die Kreistagskandidaten für den Urnengang am 25. Mai jedenfalls stehen fest. Beim Parteitag im Max-Ernst-Gymnasium in Brühl verliefen am Samstag die meisten Nominierungen harmonisch. Die Partei zeigte Geschlossenheit.

„Es gibt Themen, um die nur wir Sozialdemokraten uns kümmern“, stimmt Kreisparteivorsitzender Guido van den Berg rund 270 anwesende Parteimitglieder auf einen thematischen Wahlkampf ein und lud dazu ein an der Erarbeitung des Wahlprogramms mitzuwirken. „Nur wir schaffen die Energiewende ohne den Verlust von Industriearbeitsplätzen“, ist van den Berg überzeugt. „Nur wir können endlich eine Lösung für die Erweiterung des Phantasialandes herbeiführen.“

Die Jamaika-Koalition verweigere sich bei diesen und anderen Themen beharrlich. Sie sei nicht einmal in der Lage, das Thema Wohnungsentwicklung in Angriff zu nehmen oder den Jugendärztlichen Dienst so auszustatten, dass wirklich Prävention betrieben werden könne. „Gesundheitsvorsorge für 80.000 Jugendliche unter 18 Jahren, die im Rhein-Erft-Kreis leben, soll von einer Halbtagskraft geleistet werden“, stellt der Parteichef kopfschüttelnd fest und verspricht: „Ein sozialdemokratisch geführter Kreis wird ein besserer Rhein-Erft-Kreis sein.“

Die Aufstellung der Kandidaten und der Reserveliste verläuft harmonisch. Lediglich zwei Kreistagswahlbezirke sind umstritten. Das heißt, dort gibt es Mitglieder, die mit den Vorschlägen ihrer Ortsvereine nicht einverstanden sind. So ist in Frechen Günter Eilenberger mit großer Mehrheit für den Wahlkreis 23 nominiert worden. Dennoch will Petra Peheye den Parteitag davon überzeuge, dass sie die bessere Kandidatin wäre. Die Anwesenden können sich keinen rechten Reim darauf machen und folgen dem Votum des Ortsvereins.

Ebenso geht es Helmut Latak aus Wesseling, der seit fast 20 Jahren im Kreistag sitzt, in der Wesselinger SPD aber nicht mehr genug Rückhalt findet. Helmut Halbritter soll stattdessen den Platz im Kreistag einnehmen. Latak wirkt gekränkt: „Das einzige Kriterium für diese Entscheidung ist: Der alte Mann soll weg.“ Die Wahlberechtigten sehen auch hier keinen Grund, die Vorgabe des Ortsvereins zu korrigieren und stellen Helmut Halbritter als Kandidaten auf.

Als Direktkandidaten aufgestellt wurden für die 33 Kreiswahlbezirke Guido van den Berg, Heike Steinhäuser (beide Bedburg), Harald Könen (Elsdorf), Fadia Faßbender, Manfred Schellin, Harry Schmidt, Silvia Summer (alle Bergheim), Ingpeer Meyer, Hans Krings, Iris Heinisch, Olaf Nobis, Jürgen Paff (alle Kerpen), Marita Rusch, Franz Schmidt, Bernd Bohlen, Dagmar Andres (alle Erftstadt), Marlies Stroschein, Torsten Rekewitz, Dierk Timm, Jürgen Rolle (alle Pulheim), Willy Ulrich Lussem, Hans Adam Breuer, Hans-Günter Eilenberger, Brigitte Dmoch-Schweren (alle Frechen), Bert Reinhardt, Oliver Scheffler, Klaus Lennartz, Günter Reiners (alle Hürth), Christof Riegert, Hartmut Hinz, Adelheid Rüdiger (alle Brühl), Helmut Halbritter und Heidi Meyn (beide Wesseling).

Auf den ersten zehn Plätzen der Reserveliste stehen Guido van den Berg (Bedburg), Brigitte Dmoch-Schweren (Frechen), Hans Krings (Kerpen), Silvia Summer (Bergheim), Klaus Lennartz (Hürth), Dierk Timm (Pulheim), Dagmar Andres (Erftstadt), Hartmut Hinz (Brühl), Heidi Meyn (Wesseling) und Harald Könen (Elsdorf)."