Die SPD-Fraktion freut sich auf die von CDU, Grünen und FDP beantragte Anhörung von Greenpeace in einer Ausschusssitzung des Kreistages. Der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Kreistag und Landtagsabgeordnete Guido van den Berg erklärt: "Wir wünschen uns hierzu natürlich ein vollständiges Bild. Wir sind gespannt, ob beim Greenpeace-Auftritt im Ausschuss ein anderer Erkenntnisstand als im Landtag entstehen wird. Hier hatten CDU, FDP und auch die Grünen bereits Zweifel an der Seriosität der Greenpeace-Studie formuliert. Eine erneute Debatte im Kreis ermöglicht aber auch, Greenpeace zu ihrem "Schwarzbuch Kohlepolitik" zu befragen." Greenpeace veröffentlicht regelmäßig Schwarzbücher, in denen ermittelt werden soll, wie "klimaschädlichste Energieträger Rückhalt und Unterstützung in Teilen der Politik" bekommen und wie sich "die Kohlewirtschaft einzelner Politiker für ihre Interessen" bediene.
In der Vergangenheit wurden hier zum Beispiel der aus der SPD ausgetretene ehemalige Ministerpräsident Wolfgang Clement und der ehemalige Landtagsfraktionsvorsitzende Edgar Moron aufgeführt. In den aktuellen Bericht ist jetzt jedoch auch der CDU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Gregor Golland als einer von bundesweit 45 Politikern mit der Charakterisierung als "Doppelspieler" aufgenommen. Die Süddeutsche Zeitung berichtet in der heutigen Ausgabe vom 11.04.2013 im Bericht „Beste Kumpel“ ebenfalls über die Nennung von Greenpeace im "Schwarzbuch Kohlepolitik" und bezeichnet Golland als "Prototyp des umtriebigen Politikers", da er sowohl ein Landtagsmandat als auch eine berufliche Stellung bei der RWE AG hat.
„Auf Landesebene haben wir parteiübergreifend festgestellt, dass Greenpeace eher an Kampagnen als an seriöser Berichterstattung interessiert ist“, stellt der SPD-Kreisvorsitzende Guido van den Berg fest. „Wenn die Kreis-CDU der Organisation jetzt aber Expertenstatus verleihen will, freuen wir uns natürlich auch auf die Fragen in diesem Zusammenhang.“