„Klimagerecht, Versorgungssicher und Bezahlbar“

Florian Herpel,  Dr. Daniel Henzgen, Dr. Johannes Lambertz, Guido van den Berg MdL und Dierk Timm (v.l.n.r.)
Florian Herpel, Dr. Daniel Henzgen, Dr. Johannes Lambertz, Guido van den Berg MdL und Dierk Timm (v.l.n.r.)

"Die derzeitige Bundesregierung hat keinen klaren Kurs für die Energiewende!“ Mit diesem Statement eröffnete Dierk Timm, SPD-Bundestagskandidat aus Pulheim den „Ideen-Treff Energiewende“, eine Podiumsdiskussion zu der die Rhein-Erft SPD jetzt nach Bergheim geladen hatte. Gemeinsam mit Dr. Johannes Lambertz, bis 2012 Vorstandsvorsitzender der RWE power AG und Dr. Daniel Henzgen von ENTEGA, einem klimaneutral-orientierten Energiedienstleister, wurde über die richtigen Weichenstellungen für eine gelingende Energiewende diskutiert.

Der SPD-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Guido van den Berg leitete die Diskussion und stellte fest, dass es mit Blick auf die Energiewende nicht mehr um das „Ob“ sondern um das „Wie“ ginge. „Die Verbraucher fordern von Stromkonzernen Versorgungssicherheit sowie Preisstabilität. Und die Stromkonzerne und ihre Belegschaften fordern von der Politik einen eindeutigen Kurs, mit dem Sie arbeiten und wirtschaften können. Maßgebend muss sein, dass die Energiewende sozial gerecht gestaltet wird“, sagte van den Berg. Dr. Johannes Lambertz, der seit diesem Jahr Konzernbeauftragter von RWE für die Energiewende ist, hob in der Debatte hervor, wie notwendig die Planungssicherheit ist, die die Politik der Energiewirtschaft gewähren muss: „Wir wollen, dass die Energiewende zu einem Erfolg wird – und wir werden unseren Beitrag zu diesem Erfolg leisten“, so Lambertz. Er appellierte an die Bundespolitik, das Erneuerbare-Energien-Gesetz grundsätzlich zu reformieren und die Erneuerbaren Energien stärker in den Markt zu integrieren. „Ein politisches Ziel der SPD!“, kommentierte Bundestagskandidat Timm den Appell von Lambertz: „Und die Umlagebefreiung für Unternehmen muss auf den Prüfstand gestellt werden, sie darf nur für energieintensive Unternehmen gelten – hier müssen Wettbewerbsverzerrungen ausgeglichen werden“, so Timm. Dr. Daniel Henzgen schilderte, dass auch im Strommarkt ein Qualitätsmarkt begonnen hat. Neben der Frage nach Menge und Preis, gehe es immer mehr Menschen darum, dass auch die Herstellungsbedingungen und die Klimabilanz der Stromgewinnung stimmt: „Gerade die bisherigen großen Energieerzeuger tun sich schwer für diese Märkte neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Der Markt der Zukunft besteht nicht nur aus Kilowattstunden sondern auch aus dem Wunsch nach Nachhaltigkeit.“

Zum Schluss der Debatte fasste SPD-Landratskandidat Florian Herpel zusammen, dass die Energiewende nur gelingen kann, wenn „es ein stabiles Dreieck aus Verlässlichkeit – Klimaschutz und Bezahlbarkeit von Energie“ gäbe. „Energiepolitik darf nicht von Wahltermin zu Wahltermin gemacht werden, hier ist langfristige Planungssicherheit gefordert“, resümierte Herpel. Der Rhein-Erft-Kreis in der Innovationsregion Rheinisches Revier habe alle Chancen seine Kompetenzen auch in der Energiewende einzubringen. „Wir müssen als Region auf diesem Zukunftsmarkt vorne dabei sein wollen“ so der Landratskandidat.