

Der Pulheimer Beigeordnete Florian Herpel soll nach dem Votum des Kreisvorstandes der Rhein-Erft SPD als Kandidat für die Landratswahl 2013 aufgestellt werden. Die SPD-Findungskommission, die in dieser Woche getagt hatte, schlug den erfahrenen Kreispolitiker dem Kreisvorstand als geeigneten Kandidaten vor. Der Kreisvorstand folgte dem Vorschlag einstimmig.
Florian Herpel ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er wohnt und lebt in Pulheim. Seinen Arbeitsplatz als Beigeordneter im Rathaus Pulheim erreicht er jeden Morgen mit dem Fahrrad. Der Volljurist verantwortet die Aufgabenbereiche Jugend und Soziales, Schule, Kultur und Sport sowie öffentliche Ordnung. Die Kreispolitik ist ihm nicht fremd: Er war bereits acht Jahre ehrenamtlich im Kreistag engagiert.
Florian Herpel: „Wir brauchen einen neuen Stil der Kreispolitik. Die zehn Städte und der Kreis müssen künftig auf Augenhöhe miteinander arbeiten.“ SPD-Kreisvorsitzender Guido van den Berg erklärte: „Florian Herpel bringt innovative Ideen ein und kann sie mit seiner Fachkompetenz in konkretes Handeln umsetzen. Die SPD ist die erste Partei, die einen offiziellen Gremienbeschluss dafür hat, wer nächster Landrat werden soll und wird.“
In der Kölnischen Rundschau vom 29.01.2013 berichtet Manfred Funken im Artikel: "Neuer Stil mit einem gutem Plan":
"Aus der Perspektive der Kommunen schaut der SPD-Landratskandidat auf die Kreisverwaltung und wünscht sich Begegnungen auf Augenhöhe. Florian Herpel will einen neuen Stil ins Kreishaus bringen und „mit einem guten Plan“ dafür sorgen, dass die Region ihre Möglichkeiten nutzt.
Kreisparteichef Guido van den Berg, Kreistagsfraktionschef Hans Krings und Bundestagskandidat Dierk Timm stellten den vom Kreisvorstand und einer Findungskommission vorgeschlagenen SPD-Bewerber gestern im Kreishaus in Bergheim der Presse vor. Herpel muss sich am 23. Februar bei einer Mitgliederversammlung in Elsdorf noch dem Parteivolk stellen. Konkurrenten gibt es offenbar nicht.
Den Arbeitsmarkt stärken, den Kreis auch fürderhin so attraktiv gestalten, dass er Zuzugsgebiet bleibt, den vorhandenen Wohnraum der Menschen dem Generationenbedarf anpassen und Kindern Bildungschancen eröffnen – das sind Herpels erste Stichwörter für den bevorstehenden Wahlkampf. Dabei setzt er auf das Zusammenspiel von Kreis und Kommunen. „Wir müssen gemeinsame Ressourcen nutzen und zusammen Lösungen finden“, lautet sein Credo.
Guido van den Berg sieht da einen neuen Typus Landrat im Anmarsch. Ursprünglich seinen Landräte von preußischen Königen eingesetzt worden, um Ruhe in das Rheinland zu bringen, sagt er. „Manchen merkt man das heute noch an. Unserem Kandidaten aber ist jede Attitüde von Obrigkeit fremd.“
Derweil richtet sich der Blick auf die Regierungspräsidentin. Die entscheidet, wann der Landrat gewählt wird, und die SPD-Protagonisten halten nur einen Termin für den richtigen: den Tag der Bundestagswahl (voraussichtlich 22. September). „Nur dann kommt es zu einer ordentlichen Wahlbeteiligung“, sagt Bundestagskandidat Dierk Timm, der gerne zusammen mit seinem Freund Florian Herpel in den Wahlkampf ziehen möchte. Wenn man der CDU folge und im Juni wähle, kämen, wie im Rheinisch Bergischen Kreis erfahren, weniger als 30 Prozent der Bürger zur Wahl.
Florian Herpel (43) ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt mit seiner Familie in Pulheim. Seit 2002 ist er dort als Dezernent tätig und zuständig für Jugend, Soziales, Schule, Kultur, Sport und Ordnung."
Der Kölner-Stadt Anzeiger berichtet am 29.01.2013 im Artikel: "Kein Kampf, keine Verletzungen" von Norbert Kurth:
"Die Findungskommission hat schnell gearbeitet. Die Auswahlkriterien und das zur Verfügung stehende Personal hätten schließlich rasch, nur elf Tage nach der Rücktrittsankündigung von Landrat Werner Stump (CDU), bei der SPD zu einer einhelligen und einstimmigen Entscheidung geführt. Das sagte SPD-Parteichef Guido van den Berg gestern und zeigte sich mit der Vorentscheidung des Kreisvorstands sehr zuversichtlich, auch wenn die Mitglieder der SPD erst am Samstag, 23. Februar, zur Kür des Kandidaten zusammenkommen. Gestern jedenfalls präsentierten sie Florian Herpel, den Mann, der vermutlich gegen Michael Kreuzberg (CDU) um das Amt des Landrats kämpfen wird.
Der 43-jährige Volljurist ist im elften Jahr Dezernent in Pulheim. Der Vater von drei Kindern begann seine berufliche Laufbahn 1999 bei einer großen Versicherung, wechselte nach kurzer Zeit zum Landschaftsverband Rheinland und ging 2002 nach Pulheim. Aber auch im Kreis kennt Herpel sich aus, war acht Jahre Mitglied des Kreistages und zu Beginn in den Reihen der SPD einer der Jüngsten im Kreistag überhaupt. In den nächsten Wochen will sich der Kandidat über Pulheim hinaus bekanntmachen und damit mehr vom Menschen Herpel zeigen als bei der Bürgermeisterwahl vor drei Jahren. Damals unterlag er Frank Keppeler (CDU).
Immer noch Zuzugsregion
In kurzen Zügen skizzierte Herpel bei seiner Vorstellung im Kreishaus wichtige Punkte für eine mögliche Amtszeit. Darin geht es um die Schaffung von Arbeitsplätzen, das zunehmende Alter der Bevölkerung sowie den Fachkräftemangel. „Der Kreis ist immer noch eine Zuzugsregion“, sagt er. Dies müsse man nutzen. Auch Herpel findet es wichtig, wie der amtierenden Landrat gut vernetzt zu sein. Er will die Behörde nicht im feudalen Stil leiten. Mit den Kommunen werde er auf Augenhöhe arbeiten, versprach der 43-Jährige. Er will Grundschüler wieder mehr zum Lesen bringen und Grundschülern regelmäßig ein Buch zur Verfügung stellen.
Bei der Vorentscheidung hat es „keinen Kampf und keine Verletzungen gegeben“, betont Parteivorsitzender Guido van den Berg, während Fraktionschef Hans Krings unterstreicht, Herpel sei aus einem Strauß von Kandidaten ausgewählt worden. Wie groß der Strauß wirklich war, bleibt das Geheimnis der SPD. Sicher ist nur, dass bereits am 17. Januar viele namhafte Kandidaten abgewunken haben. Herpel setzt, wie sein Freund und SPD-Bundestagskandidat Dierk Timm, auf einen gemeinsamen Wahltermin für Bundestag und Landrat am 22. September. Herpel, so Timm, „hat dann gute Chancen zu gewinnen“."