Guido van den Berg: „Im Rhein-Erft-Kreis sind über 1200 MW Windkraft möglich“

Tabelle zum Windkraftpotential im Rhein-Erft-Kreis
Tabelle zum Windkraftpotential im Rhein-Erft-Kreis

Die neue Studie des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz macht Guido van den Berg Mut, eine Strategie zur Nutzung der Windenergie im Rhein-Erft-Kreis einzufordern. Der SPD Kreisvorsitzende erläutert, dass die Experten ein theoretisches Potential von bis zu 5300 Hektar ausgemacht hatten. Damit könnte eine Leistung von bis zu 1200 MW hergestellt werden. „Wir sprechen also von der Dimension eines modernen BoA-Braunkohlenblocks“ so Guido van den Berg: „Da lohnt es sich schon mal genauer hinzusehen.“

Die Landesregierung hat die Potentialstudie als Bestandteil eines Energieatlasses veröffentlicht, in der relevante Daten der Windkraftnutzung für Flächen nach und nach gesammelt werden. „Entscheidungen treffen die Kommunen vor Ort und ganz sicher wird nicht jede als Potential benannte Fläche letztlich auch für eine Nutzung geeignet sein.“ Für eine effektive Nutzung sei es aber sicher sinnvoll, auf die Planungen über die Stadtgrenzen hinweg zu blicken und Planungen miteinander zu verzahnen.

Die Potentialstudie des Landesamtes geht von unterschiedlichen Szenarien aus. Zunächst wird ein „NRW-alt-Szenario“ aufgestellt, bei dem die völlige Ausklammerung von Waldflächen entsprechend der Vorgaben der Rüttgers-Regierung untersucht wurde. Dann wird ein „NRW-Leitszenario“ ermittelt, das auch die Nutzung von Forstflächen für Windenergie eröffnet und dann stellte der NRW-Umweltminister ein „NRW-plus-Szenario“ vor, das sogar die Nutzung von Laubwäldern in Aussicht stellte. Für den Rhein-Erft-Kreis wurden so nach altem Recht: 5283 Hektar, nach Nadelwald-nutzung: 5299 Hektar und nach Laubwaldnutzung: 5991 Hektar ermittelt.

Der Umweltminister hatte festgehalten, dass bei der Waldnut-zung nur 22 Quadratmeter pro Anlage abzuholzen seien und auch die benötigten Zufahrtswege nur wenige Rodungen nötig mach-ten. Folglich sei eine Neupflanzung auf Ausgleichsflächen realistisch.

Ergebnis der Studie war auch, dass ab einer Höhe von 125 Metern der Betrieb von Windkraftanlagen fast überall wirtschaftlich erscheint.

Der SPD-Kreisvorsitzende Guido van den Berg kündigte an, dass Thema auch in den Planungsausschuss des Rhein-Erft-Kreises tragen zu wollen: „Wir müssen diskutieren, ob wir eine gemein-same Windstrategie im Rhein-Erft-Kreis schaffen können.“ Der Landtagsabgeordnete will auch eine Einschätzung darüber ha-ben, ob ein sogenanntes „Repowering“ von bestehenden Anlagen im Kreis sinnvoll ist. Hierbei werden bestehende Anlagen durch modernere und leistungsfähigere Neubauten ersetzt.