„Die aktuelle Kriminalitätsstatistik muss angesichts des dramatischen Anstiegs bei der Zahl der Wohnungseinbrüche wach rütteln. Ein Anstieg der Zahl der Wohnungseinbrüche um 23,25 Prozent ist nicht hinzunehmen“, so der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Guido van den Berg. Der Sprecher der SPD im Kreispolizeibeirat, Hartmut Hinz, ergänzt, dass die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen zudem um 2,5 Prozent gesunken ist. Zudem weist er auf den besorgniserregenden Anstieg bei Straftaten gegen die Umwelt um 50 Prozent hin: „Auch hier ist die Aufklärungsquote aber um 12 Prozent gesunken.“
Lob haben die Sozialdemokraten für die positive Entwicklung der allgemeinen Aufklärungsarbeit der Polizei im Kreis, die insbesondere auf die verbesserte Ausbildung im Bereich der Kripo zurückzuführen ist. Die Aufklärungsquote ist nach dem vorgestellten Jahresbericht 2009 zur Kriminalitätsentwicklung im Kreis. um 1,32 Prozent auf 48,61 Prozent gestiegen. Grund zur gründlichen Analyse ist nach Meinung der SPD aber dadurch angebracht, dass starke örtliche Schwankungen festzustellen sind. Während die Aufklärungsquote in Bergheim, Kerpen, Hürth und Brühl um mehrere Prozentpunkte angestiegen ist, ist sie in Bedburg und Pulheim um 5 bzw. 3,5 Prozentpunkte gesunken.
Hartmut Hinz, selbst Kreistagsmitglied in Brühl, erklärt dazu: „Der Anstieg mit Schwerpunkt an der Kölner Stadtgrenze ist so nicht hinnehmbar. Hier sind entschiedene Gegenmaßnahmen notwendig.“
Guido van den Berg fordert, dass der Landrat endlich das seit langem angekündigte Konzept zur Bekämpfung der Wohnungseinbrüche vorstellt. „Wir wollen uns nicht wieder mit ihm über die Polizeiorganisation streiten, obwohl die regionalen Ungleichgewichte zu denken geben. Wir fordern den Landrat auf, sein bereits in seiner Neujahrsansprache 2009 angekündigtes Konzept, wie er in Zukunft mit Hilfe von Feuerwehr, Schützenvereinen und Ehrenamtlichen den Wohnungseinbruch im Kreis bekämpfen wolle, nunmehr vorzulegen. Maßnahmen, geschweige denn Ergebnisse sind bis heute nicht erkennbar. Außer dieser Ankündigung ist seit 14 Monaten nichts passiert, obschon bereits 2008 der Anstieg der Wohnungseinbrüche besorgniserregend war.“