Bericht in der Kölnischen Rundschau vom 20.05.2009: "Sozialdemokraten: „Gesundheit sichern“" von Manfred Funken:
"Das Thema „Gesundheitsvorsorge“ spielt bei den Sozialdemokraten auch im Kommunalwahlprogramm eine große Rolle. Auf einer Pressekonferenz hat Kreisparteivorsitzender Guido van den Berg alle Punkte seines Wahlprogramms vorgestellt.
Seit gut zwei Jahren treibt das Thema „Gesundheitsvorsorge“ die Sozialdemokraten im Kreis schwerpunktmäßig um. Klar, dass es auch im Kommunalwahlprogramm eine wesentliche Rolle spielt. Die Bundestagsabgeordnete und Kreistagsfraktionsvorsitzende Helga Kühn-Mengel, Landratskandidat Hans Krings und Kreisparteivorsitzender Guido van den Berg fassten gestern die wesentlichen Vorhaben bei einer Pressekonferenz in Erftstadt zusammen.
Auf Drängen der SPD habe der Kreis in den vergangenen beiden Jahren mit einer Impfkampagne deutlich Boden gutgemacht, räumt die Gesundheitspolitikerin Kühn-Mengel ein. Allerdings müsse man jetzt das erreichte Niveau halten, und dabei erfahre das Gesundheitsamt, das unter der Leitung von Dr. Franz-Josef Schuba einen guten Job mache, von der jetzigen Kreistagsmehrheit nicht genug Unterstützung.
Mit dem Versuch, dem Gesundheitsamt mehr Personal zur Verfügung zu stellen, sei die SPD bei den Haushaltsberatungen gescheitert. Auch 15 000 Euro zur Qualifizierung von ehrenamtlichen Kräften in der ambulanten Betreuung von Demenzkranken seien von der CDU / FDP-Mehrheit abgelehnt worden.
Trotz der Rückschläge will die SPD weiter kämpfen um zusätzliches Personal für die Gesundheitsvorsorge und für eine Koordinierungsstelle, die Wegweiser sein soll im unübersichtlichen Dickicht der Gesundheitsprogramme, die beispielsweise Ministerien, Krankenkassen und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur Vorsorge anbieten.
Tagesbetreuung für Demente und Pflegestützpunkte sind weitere Anliegen der SPD. Bei den Stützpunkten, die Pflegebedürftige und Angehörige in die Lage versetzen sollen, medizinischen, sozialen, bautechnischen und finanziellen Rat an einer einzigen Stelle einholen zu können, zeichne sich ein Fortkommen ab.
Die AOK wolle in Hürth, die Knappschaft in Bergheim eine entsprechende Beratungsstelle einrichten. Im Zusammenwirken mit den Kassen seien zudem die Kommunen Erftstadt und Kerpen zumindest an einer Zweigstelle interessiert.
Hans Krings ist ein anderer Aspekt der Vorsorge wichtig: altengerechter Wohnraum müsse geschaffen werden. Dazu biete das erste von der Bundesregierung aufgelegte Konjunkturpaket die finanziellen Mittel. Weitere Mehr-Generationen-Häuser oder Wohngebiete mit gut gemischter Altersstruktur müssten entstehen. „Das Zusammenleben von Jung und Alt muss gefördert werden“, sagt Krings. Da sehe er bisher kaum Ansätze.