

„In Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise sind der Erhalt und die Sicherung industrieller Arbeitsplätze von herausragender Bedeutung. Gerade die chemische Industrie in von zurückgehenden Auftragslagen betroffen“ stellt der SPD-Landratskandidat Hans Krings fest. Bei einem Treffen mit dem Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Wolfgang Koenn und dem Wesselinger Betriebsratsvorsitzenden Bernd Puth erfuhren ie Sozialdemokraten , dass die Shell Deutschland gerade zwei Raffinerie-Werke in Heide und Harburg veräußert hat und darauf setzt größere Einheiten zusammen zu fassen. „Im Rahmen dieser Entwicklung ist es von herausragender Bedeutung, dass die bisherigen Standorte in Köln-Godorf und Wesseling zusammenwachsen und produktionstechnisch eine Einheit bilden“ fasst Guido van den Berg die Lage zusammen.
Die Shell Deutschland Oil GmbH will beide Standorte mit einer Pipeline verbinden und hat im Rahmen eines Raumordnungsverfahrens verschiedene alternative Routen untersuchen lassen. Hans Krings stellt fest, dass das Raumordnungsverfahren das Ergebnis gebracht habe, dass ein linksrheinische Verbindung beider Standorte durch eine Pipeline nicht zu verfolgen ist, da die Führung durch verdichtete Bebauung mit erheblichem Aufwand und Risiken verbunden wäre. „Es sind insgesamt von sechs Verlaufsvarianten geprüft worden. Die Raumordnung hat ergeben, dass eine rechtsrheinische Verlegung mit zwei Rheinuntertunnelungen erfolgen sollte. Wir müssen uns nun politisch dafür einsetzten, dass dies zügig auch in der Planfeststellung umgesetzt werden kann“ so Hans Krings.
Beide Standorte haben 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ferner sind weitere 1700 in Partnerfirmen betroffen. Da die für die Raffinerie-Werke im Rheinland angesichts des globalisierten Wettbewerbs ein schnelles Zusammenwachsen der Standorte in Godorf und Wesseling wichtig ist und nach Konzernangaben bis 2012 abgeschlossen sein sollte, um die Stellung im Konzernverbund zu wahren, will das SPD-Regionalratsmitglied Guido van den Berg auch nach dem Raumordnungsverfahren, den Prozess weiter verfolgen. Auch der Vorsitzende der SPD im Rhein-Sieg-Kreis und Europakandidat Sebastian Hartmann hat für das Projekt Unterstützung zugesagt. Eine nachhaltige Beeinträchtigung des Landschaftsbildes wird es nicht geben, da markante Einzelelemente der Landschaft umgangen werden. Unter dem Aspekt Landschaftsbild und Erholungswert ist lediglich eine temporäre Beeinträchtigung während der Bauzeit zu erwarten. Da die Pipeline rechtsrheinisch das Gebiet der Stadt Niederkassel berühren wird, hat Hartmann bereits Kontakt zur dortigen Kommunalpolitik aufgenommen. Sebastian Hartmann: „Für uns sind die Sicherung der Standorte und der Erhalt der Arbeitsplätze ein wichtiges Gut. Wir werden uns für das Projekt einsetzen.“ Der rechtsrheinische Abschnitt der Leitung verläuft im Bereich Lülsdorf in landwirtschaftlich genutzten Flächen weitestgehend in den Trassen der künftigen Wirtschaftswege.
Unterstützt wird das Vorhaben auch von den Wesselinger Kreistagsabgeordneten Heidi Meyn, Helmut Latak und Helge Herrwegen. Sie erläutern, dass der Stoffaustausch durch vier Rohrleitungsverbindungen mit 30 cm Durchmesser erfolgen soll. Die Leitungen sollen parallel zueinander in einer Trasse verlegt werden. Durch das Leitungssystem sollen dann Ottokraftstoffkomponenten, Komponenten für leichtes Heizöl, Propan, Butan, Kerosin, Flugzeugtreibstoff – Komponenten sowie hydriertes Vakuumdestillat aus Erdöl geführt werden. Die Möglichkeit einer unterirdischen Verbringung der Leitung in Bereichen der Rheinquerungen wird von der Shell Deutschland Oil GmbH im Planfeststellungsverfahren eingehend geprüft. Gleiches gilt für den naturschutzrelevanten Uferbereich und die Deichbauten im Überschwemmungsbereich.
Die Bezirksregierung Köln hatte Raumordnungsverfahren festgestellt, dass durch das Vorhaben die Zuverlässigkeit und Flexibilität beim Angebot von hochwertigem, schwefelarmem Heizöl, welches eine Voraussetzung für die Verbreitung der umweltschonenden Öl-Brennwerttechnik erhöht. Dadurch sei eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes im Vergleich zu den üblichen Ölkesseln um 30 bis 40 Prozent möglich und man könne maßgeblich zur Erreichung der Klimaschutzziele beitragen.