„Weg vom schönen Schein und symbolhaften Sein.“

Lesen Se hier den Bericht: "Krings‘ Planspiele für die Zukunft. Der SPD-Landratskandidat will die Verwaltung und die Polizei neu strukturieren."
von Norbert Kurth im Kölner-Stadt-Anzeiger am 04.02.2009:

"Wenn Hans Krings Landrat werden sollte, dann wird er einiges ändern. Es gäbe ein Gebäude-Sanierungsprogramm mit einer festen Struktur, an der sich private Investoren orientieren können. Und die Polizei soll effizienter aufgestellt werden. Wenn Krings zum Zuge kommt, dann gibt es wieder drei Polizeiinspektionen im Kreis – mit Schutz- und Kriminalpolizei.

Zunächst aber stellt der Kandidat fest: "Die Stelle des Dezernenten, die am morgigen Donnerstag voraussichtlich besetzt wird, halte ich für entbehrlich." Er und Parteichef Guido van den Berg gehen zwar davon aus, dass mit Hilfe der Grünen ein FDP-Mann Nachfolger von Ordnungsdezernent Hans-Hermann Tirre wird. Aber bei einer anderen Zuordnung der Ämter könnte die Stelle eingespart werden.

Arbeit für den Landrat

Dazu sei es allerdings notwendig, dass der Landrat selbst arbeite und zwei Ämter übernähme – das Personalgeschäft und das Hauptamt. Dann würden bei Kreisdirektorin Gerlinde Dauber zwei Ämter frei. Sie könnte das Ordnungsamt und das Straßenverkehrsamt vom früheren Dezernenten Tirre übernehmen. Wasser und Abfall hingegen könnte der Sozialdemokrat Manfred Kohlmann wieder managen. Dass es höchst wahrscheinlich anders kommt, weiß Krings, er macht aber deutlich, dass die Kritik sich nicht gegen den neuen Dezernenten – vermutlich den Wesselinger Martin Schmitz – richtet.

Krings begrüßte zwar die Pläne Stumps, mit Hilfe der Kreissparkasse und der Kreishandwerkerschaft ein Gebäudesanierungsprogramm im Kreis anzuschieben. Bislang sei aber lediglich die Gründung eines Vereins in Aussicht gestellt worden. "Aber das reicht nicht". Er fordert eine neutrale Beratung der Haus-und Wohnungseigentümer bei baulichen und energetischen Verbesserungen. Für die Beratung sei die Verbraucherzentrale ein idealer Partner. Und schließlich müsste die Finanzierung dieses riesigen Marktes sichergestellt werden. Die Kreissparkasse sei ein guter Partner, aber auch Volks- und Raiffeisenbanken seien an diesem "Brot- und Buttergeschäft interessiert". Es müsse "eine schlagkräftige Struktur her, die den Prozess aktiv steuert". Allein wegen der unzähligen Förderprogramme, die es gebe. Dafür will der SPD-Kandidat im Kreishaus eine Schaltstelle einrichten, finanziert mit dem Geld aus der eingesparten Dezernentenstelle.

Verfehlte Organisation

Krings, ehemaliger stellvertretender Polizeipräsident von Aachen, sieht derzeit Rückschritte bei der Kriminalitätsbekämpfung. Die Gesamtkriminalität sei schon 2007 wieder um vier Prozentpunkte gestiegen, die Aufklärung um zwei Prozentpunkte gesunken. Das liege nicht an den Polizeibeamten, sondern an einer verfehlten Organisationsstruktur. Und die habe der amtierende Landrat zu verantworten. Insgesamt beklagt Krings, sei vieles nur "schöner Schein und symbolhaft". Dem will er sehr viel mehr Konkretes entgegensetzen."

Lesen Sie hier den Bericht "Personalwesen wird Chefsache" von Manfred Funken in der Kölnischen Rundschau vom 04.02.2009:

"Drei Ansätze hat SPD-Landratskandidat Hans Krings zunächst ausgewählt, mit denen er beim Wähler punkten möchte: Eine schlanke Verwaltung, eine bürgernahe Polizei und ein Konzept zur energetischen Gebäudesanierung will er dem „schönen Schein und symbolhaften Sein“ des amtierenden Landrates entgegensetzen. Zusammen mit dem Kreisparteivorsitzenden Guido van den Berg trug er gestern bei einer Pressekonferenz in Erftstadt seine Überlegungen vor.

Wenn Krings Landrat wird, will er auf Dauer mit drei statt vier Dezernenten auskommen. Durch die Umverteilung von Aufgaben sei dies ohne weiteres möglich. So könne das Personalwesen, das zurzeit im Wesentlichen bei der Kreisdirektorin angesiedelt sei, ganz dem Landrat zugewiesen werden. Die Entlastung im Dezernat I schaffe Platz zur Übernahme des Ordnungsamtes aus dem bisherigen Dezernat III, das bis zu seinem Weggang Hans-Hermann Tirre leitete. Das Amt für Verbraucherschutz könne dem Dezernat II, unter anderem Gesundheitswesen, unterstellt werden, die Wasser- und Abfallwirtschaft gehöre schon von Hause aus ins Baudezernat. „Alle Aufgaben verteilt“, sagt Krings, „es bedarf keines Tirre-Nachfolgers.“

Mit dem eingesparten Geld könne eine unabhängige Beratungsstelle eingerichtet werden, die Hauseigentümern bei der energetischen Sanierung ihrer Gebäude zur Seite stünde. Die Stelle müsse in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale, mit Banken, Sparkassen, Planungsbüros und Handwerkern eine qualitativ hochwertige Beratung bieten und die oft komplizierten Wege zu Fördermitteln transparent machen.

Ein Heim bedarf auch des Schutzes. Die Kriminalstatistik des Jahres 2007 weise einen leichten Anstieg der Straftaten bei gleichzeitigem Rückgang der Aufklärungsquote auf, sagt Krings. Das lasse darauf schließen, dass die von Stump eingeführte Struktur Fehler aufweise: Sie sei für den hiesigen Raum zu stark zentralisiert und verhindere durch die Trennung von Schutz- und Kriminalpolizei wichtige Synergieeffekte. „Ich will wieder drei Polizeiinspektionen im Kreis einrichten, die die örtliche Verantwortung für Schutz- und Kriminalpolizei haben“, verspricht Krings mehr Bürgernähe."