
In dem Artikel "Krings: Ganz ohne Schulden geht es nicht – Der SPD-Landratskandidat schlägt zur Sicherung von Arbeitsplätzen Investitionen in Gebäude und Straßen vor." berichtet der Kölner-Stadt-Anzeiger am 09.01.2009 im Bericht von Norbert Kurth über die Vorschläge von Hans Krings zur Beschäftigungssicherung im Rhein-Erft-Kreis:
Die Wirtschaftskrise kann eine Chance sein. Das meint auch Hans Krings, der Landratskandidat der SPD. Er glaubt nicht an ein kurzes Tief. Deshalb müsse der Kreis etwas tun. Krings erläuterte gestern seine Vorschläge und stellte in Liblarer gemeinsam mit Parteichef Guido van den Berg und Fraktionsgeschäftsführerin Evelyn Butz einen Aktionsplatz zur Beschäftigungssicherung im Kreis vor.
Konkret schlägt er vor, den gesamten Gebäudebestand im Besitz des Kreises unter die Lupe zu nehmen, die Häuser binnen fünf Jahren zu sanieren und deren Energieverbrauch auf einen zeitgemäßen Standard zu bringen. Alle Fraktionen hätten zwar beschlossen, am Horremer Berufskolleg ein Kompetenzzentrum Energie zu gründen, um das notwendige technische Wissen zu bündeln. Das allein reiche aber in der derzeitigen Situation nicht aus. Krings schwebt ein Bündnis aus Handwerk, Industrie, Kreditinstituten und Beratern vor, das die Gebäudesanierung organisiert und dabei für Beschäftigung sorgt. Krings denkt zuerst an Schulen. Im Kreishaus soll ein eigenes Team die Koordination übernehmen. Bezahlt werden soll es durch den Verzicht auf eine Dezernentenstelle.
Wenn Bund und Land mit Förderprogrammen gegen die Krise steuerten, dann müsse auch der Kreis zugreifen. Krings will Kreisstraßen und Radwege erneuern. Bereits geplante Abschnitte sollen in Sofortprogramm gebündelt werden. Darüber hinaus will er – möglichst mit Hilfe privater Investoren – ein Programm zum Bau altersgerechter Wohnungen ins Leben rufen. Dabei gehe es darum, für ältere Menschen Wohnungen zu schaffen, die einen gewissen Standard erfüllen und ein selbstbestimmtes Leben mit sozialen Kontakten ermöglichen.
"Neoliberale Sumpfblüte"
Krings und van den Berg betonten, dass es nicht um eine "riskante Neuverschuldung" gehe. Aber bei derart niedrigen Zinsen seien Investitionen bei einer "maßvollen Neuverschuldung" im Sinne künftiger Generationen sinnvoll. Krings kritisierte die Null-Schulden-Politik des Kreises als eine "neoliberale Sumpfblüte". Der Schuldenabbau sei keine haushälterische Leistung, sondern durch den Abbau von Vermögen – der RWE-Aktien – entstanden. "Die Menschen, die auf Leistungen des Kreises angewiesen sind, haben von dieser Schuldenfreiheit wenig."
Im Artikel: "Denkzettel für Etatberatungen – Hans Krings fordert mehr private und öffentliche Investitionen" von Manfred Funken berichtet die Kölnische Rundschau am 09.01.2008:
Bevor die Kreistagsfraktionen mit dem Haushaltsentwurf in Klausur gehen, gibt ihnen der SPD-Landratskandidat Hans Krings eine Art Denkzettel mit auf den Weg. "Wir müssen mehr tun – Die Krise als Chance nutzen", ist das Papier überschrieben, mit dem Krings unter anderem fordert, sämtliche kreiseigenen Gebäude zu sanieren und bis zur Planungsreife vorangetriebene Straßenbauprojekte jetzt in Angriff zu nehmen.
Unterstützt vom SPD-Kreisparteivorsitzenden Guido van den Berg und von Kreistagsfraktionsgeschäftsführerin Evelyn Butz skizzierte Krings gestern bei einer Pressekonferenz in Erftstadt seine Anregungen, die er als "politischen Aufschlag" verstanden wissen will. Detailfragen der Umsetzung seien derzeit nicht seine Aufgabe.
Dem, der diese Aufgabe zumindest strategisch innehat, Landrat Werner Stump, wirft Krings vor, mit "dem Zählen der schuldenfreien Tage des Rhein-Erft-Kreises" den falschen Kurs zu fahren. "Das sind Sumpfblüten des Neo-Liberalismus, die den Bürgern nichts nutzen."
Zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes sei es jetzt notwendig, die von Bund und Land aufgelegten Förderprogramme zu nutzen, private Initiativen zu unterstützen und zum Beispiel den Sanierungsstau an den kreiseigenen Schulen zu beseitigen.
"Alle Akteure, Handwerk, Industrie, Finanzierungsinstitute und Berater müssen sich schnell zu einem Bündnis zusammenschließen mit dem Ziel, den Gebäudebestand im Rhein-Erft-Kreis in einem Zeitraum von etwa fünf Jahren zu modernisieren und den Energieverbrauch zu senken." Da seien auch die Hausbesitzer gefordert, mit entsprechender Unterstützung notwendige Modernisierungen vorzunehmen. Der Kreis aber müsse mit gutem Beispiel vorangehen. Die dafür erforderlichen Mittel ließen sich unter anderem "durch Verzicht auf die Besetzung der freigewordenen Dezernentenstelle erwirtschaften".
Keine riskante Neuverschuldung
"Statt dicker Broschüren zum demographischen Wandel könnte der Kreis zum Beispiel ganz konkret den Bau von altersgerechten Wohnungen fördern und auch finanzielle Anreize schaffen", sagt der Stump-Herausforderer. Er wolle keiner riskanten Neuverschuldung das Wort reden, angesichts des aktuellen Zinsniveaus sei eine maßvolle Kreditaufnahme für Zukunftsinvestitionen aber durchaus auch im Sinne künftiger Generationen.
Auch an die heimische Wirtschaft appelliert Hans Krings. Häufig werde in solchen Zeiten die Zahl der Ausbildungsplätze reduziert. "Hier einzusparen wäre das völlig falsche Signal."