


Mit Hannelore Kraft, der Vorsitzenden der NRWSPD und Chefin der SPD-Landtagsfraktion ehrte die SPD Bergheim am Donnerstag (11. Oktober 2007) auf Schloss Paffendorf langjährige SPD-Mitglieder. Gemeinsam mit Dr. Kai Faßbender und Guido van den Berg zeichnete Hannelore Kraft mehrere Bergheimer SPD-Mitglieder für 25-, 40-, 50 und 60-Jährige Mitgliedschaft in der Partei aus.
Mit einer Urkunde für 25-Jährige Mitgliedschaft in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands wurden Inge Hunke, Willi Jaeger, Peter Tschimmel, Hermann Wolter, Harry Schmitt und Paul-Dieter Klein ausgezeichnet. Dr. Kai Faßbender blickte in seiner Laudatio auf die Zeit vor 25 Jahre zurück. Damals verließ die FDP die Koalition mit der SPD und Bundeskanzler Helmut Schmidt wurde durch ein konstruktives Misstrauensvotum von Helmut Kohl gestürzt.
Guido van den Berg, Vorsitzender der Rhein-Erft-SPD, beglückwünschte Hans-Joachim Swit, Friedrich Faßbender, Helge Rudolph, Hans Bochynek und Käthe Wintz zur 40 Jahren SPD-Mitgliedschaft. Auch damals standen politische Veränderungen in der Bundesrepublik an. Die erste Große Koalition regierte in Bonn und die ersten Studentenproteste formierten sich. In Folge dessen wurde der Grundstein für die sozialliberale Koalition mit Willy Brandt 1969 gelegt. Die Jubilare erhielten die Ehrenurkunde der SPD sowie die silberne Anstecknadel.
Von Hannelore Kraft wurden Christian Willkomm, Helmut Strauch und Heinz Dorin für ihre 50-Jährige Treue zur SPD geehrt. Sehr persönlich ging die NRW-Spitzenpolitikern auf die einzelnen Jubilare ein.Helmut Strauch, 79 Jahre alt, kam 1950 zunächst nach Büsdorf und engagierte sich hier für den Fußballclub Blau Weiß Büsdorf. 1957 wurde er Mitglied der SPD und war zwischen 1971 und 1979 Mitglied im Rat der Stadt Bergheim. In der SPD hatte er unterschiedliche Ämter inne.
Beruflich war er kurze Zeit in der Landwirtschaft tätig, wechselte später zum Martinswerk und war 1971 bis 1991 als Hausmeister an verschiedenen Schulen tätig. In den Sommermonaten tat er als Rettungsschwimmer Dienst im alten Bergheimer Freibad. Christian Willkomm, geboren 1933, war zwischen 1971 und 1984 als Ratsmitglied und sachkundiger Bürger für die SPD in Bergheim kommunalpolitisch aktiv und gehörte während dieser Zeit dem Schulausschuss, Kulturausschuss, Sport- und Jugendpflegeausschuss, Sozialausschuss, und zuletzt dem Bergheimer Planungsausschuss an. Heinz Dorin aus Oberaußem trat bereits 1956 in die SPD ein und wurde nun von Hannelore Kraft ausgezeichnet. Er gehört zu den Gründern des VfL Oberaußem und war dort 12 Jahre lang Vorsitzender. Auch in anderen Oberaußemer Vereinen war er aktiv. Beruflich war Heinz Dorin, der 1926 geboren wurde, bei der früheren Rheinbraun AG tätig.
Krankheitsbedingt bzw. weil sie verhindert waren, konnten Hermann Pesch aus Oberaußem, der frühere Bürgermeister Willi Schmitt aus Zieverich, Annette Preuß aus Bergheim und Peter Rasquin aus Niederaußem nicht persönlich an der Ehrung teilnehmen. Doch auch ihr Wirken für die SPD und die Gesellschaft würdigte Hannelore Kraft. Willi Schmitt trat der SPD 1957 bei und wurde 1964 Mitglied im Rat der Stadt Bergheim. Bis 1999 gehörte er diesem Gremium an und ist vielen Bergheimern noch als Bürgermeister der Stadt zwischen 1985 und 1996 bekannt. Während seiner politischen Laufbahn im Stadtrat gehörte er zahlreichen Ausschüssen an und war unter anderem Vorsitzender des Ausschusses für Zivilverteidigung. Ebenfalls gehörte er mehreren Vorständen innerhalb der SPD an und war über 20 Jahre lang Ortsvorsteher von Zieverich.Peter Rasquin aus Niederaußem, der in diesem Jahr 80 Jahre alt wurde, wurde von Hannelore Kraft ebenfalls für 50-Jährige Mitgliedschaft gewürdigt. Als Mitarbeiter bei der früheren Rheinbraun AG war er gewerkschaftlich engagiert und ist auch Mitglied der Arbeiterwohlfahrt.In der Kommunalpolitik engagierter er sich zwischen 1964 und 1974 im Rat der früheren Gemeinde Niederaußem. Auch später brachte er sich regelmäßig in die Arbeit der SPD ein und gehörte dem Niederaußemer SPD-Seniorentreff an. Annette Preuß, gehört der SPD seit 50 Jahren an. Sie war hauptamtlich als Mitarbeiterin des SPD-Bezirks Mittelrhein in Köln tätig. Hermann Pesch, sozialdemokratisches Urgestein aus Oberaußem, trat der SPD 1946 bei und war am Wiederaufbau der Sozialdemokratie im Erftkreis nach dem 2. Weltkrieg als Gründungsmitglied maßgeblich beteiligt. 20 Jahre lang gehörte er zuerst dem Gemeinderat von Oberaußem-Fortuna und später dem Stadtrat von Bergheim an. Auch war er Mitglied im Kreistag. Auch an der Gründung der Arbeiterwohlfahrt im früheren Kreis Bergheim war Hermann Pesch beteiligt. Für sein Engagement in der SPD, AWO und Gewerkschaft erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt 2004 die Willy-Brandt Medaille. Willi Schmitt, Peter Rasquin, Annette Preuß und Herrmann Pesch erhalten ihre Auszeichnungen in den nächsten Tagen persönlich zu Hause, verbunden mit den besten Wünschen und Glückwünschen der SPD-Landesvorsitzenden Hannelore Kraft.
In ihren Dank schloss Hannelore Kraft aber auch ausdrücklich die Familien der Jubilare ein. Ohne das Verständnis der Angehörigen hätten die Jubilare sicherlich nicht so viel ehrenamtliche Arbeit leisten können. Nach den Ehrungen ging Hannelore Kraft auch auf die aktuelle Politik in Bund und Land ein. Die Punkte Arbeit und Bildung standen im Vordergrund. Sie berichtete von den SPD-Plänen für eine Gemeinschaftschule und ging mit den von der schwarz-gelben Landesregierung eingeführten Studiengebühren hart ins Gericht. „Hier wird der Zugang zur Bildung begrenzt“, so die SPD-Landesvorsitzende.
Der Kölner-Stadt-Anzeige Berichtet in seiner Ausgabe vom 13.10.2007 im Artikel: "Der SPD die Treue gehalten":
"Hannelore Kraft, Vorsitzende der NRW-SPD und Chefin der SPD-Landtagsfraktion, erschien mit Verzögerung, weil sie sich noch im Niederaußemer Kraftwerk informiert hatte. Dort habe man die Frage behandelt, wie es mit dem Umbau vorangehe, berichtete sie: „Es ging auch darum, wann Alt-Anlagen abgeschaltet werden, damit beschäftigen wir uns ja auch im Landtag.“ Im Tagungssaal des Paffendorfer Schlosses war es Kraft vorbehalten, die treuesten Mitglieder zu ehren. Helmut Strauch, Christian Willkomm und Heinz Dorin sind jeweils 50 Jahre Mitglied der SPD. Strauch und Willkomm saßen beide für die SPD im Rat, Dorin engagierte sich außer in der SPD auch beim VfL Oberaußem. Krankheitsbedingt oder weil sie verhindert waren, konnten weitere Mitglieder nicht an der Ehrung teilnehmen. So etwa der Alt-Bürgermeister und frühere Ortsvorsteher von Zieverich, Willi Schmitt, der der SPD ebenfalls 50 Jahre die Treue hält.Weiterhin gehört Peter Rasquin dazu, der ebenfalls 50 Jahre Mitglied ist. Er gehörte früher dem Rat der Gemeinde Niederaußem an. Annette Preuß konnte ihre Ehrung ebenfalls nicht entgegennehmen. Sie war hauptamtlich beim SPD-Bezirk Mittelrhein tätig. Rekordhalter der Jubilare war Hermann Pesch, sozialdemokratisches Urgestein aus Oberaußem, der schon 60 Jahre Mitglied ist und 20 Jahre lang im Gemeinderat von Oberaußem-Fortuna, im Bergheimer Stadtrat und im Kreistag tätig war. Hans-Joachim Swit, Friedrich Faßbender, Helge Rudolph, Hans Bochynek und Käthe Wintz sind seit 40 Jahren Mitglied. Sie wurden vom Kreisvorsitzenden Guido van den Berg ausgezeichnet. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Inge Hunke, Willi Jaeger, Peter Tschimmel, Hermann Wolter, Harry Schmitt und Paul-Dieter Klein vom kommissarischen Ortsvereinsvorsitzenden Dr. Kai Faßbender geehrt."
Die Kölnische Rundschau berichtet im Artikel: "Wir müssen uns kümmern" vom 13.1ß.2007:
"Hannelore Kraft, die Landes- und Landtagsfraktionsvorsitzende der SPD in Nordrhein-Westfalen, war am Donnerstag zu Gast in Bergheim. Mitgliederehrungen beim Ortsverein standen auf der Tagesordnung. Außerdem nutzte Kraft die Gelegenheit zu einem Besuch des Kraftwerkes Niederaußem. Eine ganze Reihe von treuen Mitgliedern galt es zu ehren. Ortsvereinsvorsitzender Kai Faßbender zeichnete Inge Hunke, Willi Jaeger, Peter Tschimmel, Hermann Wolter, Harry Schmitt und Paul-Dieter Klein für 25-jährige Mitgliedschaft aus.Kreisparteivorsitzender Guido van den Berg verband die Ehrung derer, die der Partei bereits 40 Jahre die Treue halten, mit einem Rückblick auf die 60er und 70er Jahre, auf die Zeiten der Studentenrevolte und der ersten großen Koalition in der Bundesrepublik. Damals stießen Hans-Joachim Swit, Friedrich Faßbender, Helge Rudolph, Hansbochynek und Käthe Witz zur SPD. Ihnen überreichte van den Berg die Urkunden persönlich. Per Post wird das Dokument Ex-Landrat Wolfgang Bell zugestellt. Der Landesvorsitzenden blieb es vorbehalten, ein paar persönliche Worte an die Anwesenden mit 50-jähriger und längerer Parteimitgliedschaft zu richten. Hermann Pesch führte die Hitliste mit mehr als 60 Jahren SPD-Zuggehörigkeit an. Krankheitsbedingt fehlte er.Persönliche Glückwünsche nahmen Heinz Dorin, Helmut Strauch und Christian Willkomm für 50 Jahre Mitgliedschaft entgegen. Der frühere Bergheimer Bürgermeister Willi Schmitt, Annette Preuß und Peter Rasquin konnten nicht an der Ehrung teilnehmen. Kraft verband die Laudatio mit einem Ausflug in die Landespolitik. So wie die Geehrten sich viele Jahre engagiert und um die Probleme der Menschen gekümmert hätten, müsse die SPD auch künftig die Partei der Kümmerer sein. Will nicht auch Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU), dass seine Partei sich kümmert? Hannelore Kraft nickt, warnt aber vor Rüttgers: „Der blinkt links und biegt dann rechts ab.“ Besonders die Bildungspolitik der Landesregierung empfindet die Oppositionsführerin als Skandal: „Bildungschancen dürfen nicht abhängig sein vom Geldbeutel der Eltern.“ Was aber derzeit im Land zu beobachten sei, dokumentiere nur eins: „CDU und FDP machen den Zugang zur Bildung immer enger.“ Hannelore Kraft verteidigte die Agenda 2010 und die Rente mit 67. Im Streit um den richtigen Weg beim Arbeitslosengeld schlug sie sich vorsichtig auf die Seite des SPD-Vorsitzenden Kurt Beck: „Ich denke, wir sollten dem Gerechtigkeitsempfinden vieler Menschen nachgeben und die Leistung für ältere Arbeitslose verlängern.“ Es gelte aber, alle Menschen am Aufschwung teilhaben zu lassen."