SPD: Gasversorger sollen ihre Kalkulationen offen legen.

Der SPD-Kreisvorsitzende Guido van den Berg fordert mehr Transparenz für Verbraucher nach dem Preisvergleich des Bundeskartellamtes, in dem auch vergleichbar hohe Preise im Rhein-Erft-Kreis festgestellt wurden.

In einem Schreiben an den Vorstandsvorsitzenden der RWE Rhein Ruhr AG Hans Dieter Erfkemper hat sich der SPD-Kreisvorsitzende über die Informationspolitik des Unternehmens zur Gaspreiskalkulation beklagt.

Noch im vergangen Jahr hatte das Unternehmen seinen Kunden Einblicke in die Gaspreiskalkulation verweigert. Auf entsprechende Anfragen antwortete RWE: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihnen zu Ihrem Gaslieferungsvertrag keine internen Geschäftsunterlagen über die Kalkulation unserer Gaspreise übersenden können.“ Man erklärte von RWE nur kurz: „Mit der Preisanpassung geben wir lediglich die Bezugskostensteigerungen an unsere Kunden weiter.“

„Ich sehe das Vertrauen der Verbraucher in diese RWE-Begründung weitestgehend zerstört“ erklärt der SPD-Kreisvorsitzende Guido van den Berg. In einem vom Bundeskartellamt durchgeführten bundesweiten Preisvergleich war festgestellt worden, dass Preisunterschiede bei verschiedenen Anbietern von bis zu 59 Prozent bestehen.

Die RWE Rhein-Ruhr AG, die im nördlichen Kreisgebiet die Haushalte mit Erdgas versorgt, landet nach dem Vergleich bei einer Abnahmemenge von 20.000 kWh ziemlich am Ende bei den teuren Anbietern auf Rang 461. Zum Stichtag am 15.11.2006 wurden insgesamt 711 Preise miteinander verglichen. Nach den Angaben des Bundeskartellamtes muss man bei RWE einen jährlichen Nettogesamtpreis von 1.168,00 Euro entrichten, während im Vergleich die Städtischen Werke Magdeburg für die gleiche Leistung nur 972,00 Euro verlangen.

Bei kleineren Abnahmemengen bis zu 7000 kWh sieht die Situation für Gaskunden im nördlichen Kreisgebiet noch schlechter aus. Der Versorger RWE kommt hier nach der Aufstellung des Kartellamtes nur auf den Rang 523 von 608 ermittelten Preisen. Das bedeutet einen Jahrespreis von 507,54 Euro, der im Vergleich zu den niedersächsischen Stadtwerken Soltau, bei denen für gleiche Leistung nur 381,00 Euro verlangt werden, sehr stolz erscheint.

Guido van den Berg erwartet nun von RWE Rhein-Ruhr, dass man die Preiskalkulation endlich offen legt: „Der Verdacht, dass die Unternehmen aufgrund von mangelndem Wettbewerb in den Versorgungsgebieten überhöhte Preissteigerungen missbraucht haben, liegt aufgrund der nun vorliegenden Preisvergleiche nahe.“ Der SPD-Kreisvorsitzende ruft die Bevölkerung zu erhöhter Wachsamkeit bei den Abrechungen der Versorger auf.

Auch die für den südlichen Rhein-Erft-Kreis anbietende GVG Gasversorgungsgesellschaft Rhein-Erft mbH und die Kölner RheinEnergie AG wurden in dem Vergleich des Bundeskartellamtes als teure Anbieter festgestellt.