Die Ankündigung von Ministerpräsident Matthias Platzeck, vom SPD-Vorsitz zurückzutreten wird vom Vorsitzenden der SPD im Rhein-Erft-Kreis sehr kritisch gesehen: „Die schnellen Wechsel an der Spitze der SPD schaden dem Ansehen unserer Partei. Mittlerweile haben die Mitglieder den Eindruck, dass ein Bundesvorsitzender weniger Konstanz in der Arbeit aufweise als jeder Ortsvereinsvorsitzender.“ Matthias Platzeck kündigte seinen Rückzug aus der SPD-Spitze nach nur 5 Monaten an.
Der SPD-Kreisvorsitzende erinnert auch daran, dass die Rhein-Erft SPD im vergangen Jahr den Rücktritt von Franz Müntefering scharf kritisiert hatte und den heutigen Vizekanzler aufgefordert hatte, seine Entscheidung zu überdenken. Guido van den Berg: „Heute sehen wir, dass der Vorsitz der ältesten Partei Deutschlands keine einfache Aufgabe ist. Der Schaden, der uns durch den erzwungenen Rücktritt von Franz Müntefering vom Parteivorsitz erwachsen ist, wird nun deutlich.“
Der SPD-Kreisvorsitzende richtet Genesungswünsche an Matthias Platzeck und betont, dass es nun darum gehe, einen weiteren Vertrauensverlust für die SPD zu verhindern: „Ich gehe davon aus, dass die Personalie nun auf Kurt Beck hinausläuft. Das ist sicherlich jemand, der nun genügend Stehvermögen mitbringt und den Parteivorstand wieder in ruhige Fahrwasser bringt.“
RADIO ERFT berichtet hierzu am 10.04.2006:
Der Kreisvorsitzende der SPD, Guido van den Berg, hat Verständnis für den Rücktritt des Bundesvorsitzenden Matthias Platzeck aus gesundheitlichen Gründen. Allerdings kritisiert van den Berg in diesem Zusammenhang noch einmal die Ablösung von Platzecks Vorgänger Franz Müntefering.
Denn es sei etwas unglücklich, dass die Sozialdemokraten nun innerhalb kürzester Zeit schon den dritten Parteivorsitzenden zu wählen haben, so van den Berg im RADIO-ERFT-Interview. Der schnelle Wechsel schadet dem Ansehen der Partei, findet van den Berg: "Die SPD muss in Zukunft sicherstellen, dass die Vorsitzenden an der Parteispitze nicht kürzer im Amt sind als die Ortsvorsitzenden hier im Rhein-Erft-Kreis."
Der designierte Platzeck-Nachfolger Kurt Beck hat nach Ansicht von van den Berg ausreichende so genannte integrative Fähigkeiten und werde gemeinsam mit Vizekanzler Müntefering ein gutes Team abgeben.
Auch die Hürther SPD-Bundestagsabgeordnete Gabi Frechen hat Verständnis und Bedauern über den Rücktritt Platzecks geäussert. Es sei richtig gewesen, auf den Rat der Ärzte zu hören, denn – so Frechen wörtlich – : "Wir wollen alle noch lange etwas von ihm haben."
Ihrer Meinung nach ist der designierte Nachfolger im Parteivorsitz, Kurt Beck, ebenfalls der richtige Mann. Frechen lobt bei Beck, dass sein Markenzeichen das Miteinander ist.