Kreis-SPD will Umgehungsstraße um Degussa-Werk mit Stadt Köln abstimmen

Dr. Reinhard Klingel, Guido van den Berg, Gabriele Frechen, Leo Berg, Dr. Rudolf Schmitz und Horst Lambertz
Beim Ortstermin im Degussa-Werk Kalscheuren: Produktionsleiter Dr. Reinhard Klingel, SPD-Kreisvorsitzender Guido van den Berg, Bundestagsabgeordnete Gabriele Frechen, Betriebsratsvorsitzender Leo Berg, Werksleiter Dr. Rudolf Schmitz und Horst Lambertz
Degussa Werk Kalscheuren an der K 27
Die von den Ausbauplänen des Kölner Landesbstraßenbaubetriebs betroffene Werksausfahrt von Degussa auf die K 27 in Kalscheuren

Zu einem Ortstermin hatten sich der SPD-Kreisvorsitzende Guido van den Berg die Bundestagsabgeordnete Gabriele Frechen sowie der Kreistagsabgeordnete Klaus Lennartz im Degussa-Werk in Karlscheuren eingefunden. Die Politiker ließen sich vom Werksleiter Dr. Rudolf Schmitz, Produktionsleiter Dr. Rheinhard Klingel, dem Umweltbeauftragten Klaus Schadek sowie dem Betriebsratsvorsitzenden Leo Berg die derzeitigen Pläne des Kölner Landesbetriebes Straßenbau, für die Weiterführung der Verkehre nach der geplanten Ortsumgehung Köln-Mechenich an die Kreisstraße K 27 erklären. Nach den derzeitig vorliegenden Plänen soll die K 27 ausgebaut werden und dann über den Kreisel an der Kalscheurener Straße in Richtung Köln Eifeltor gelenkt werden.

„Dies würde enorme Probleme für den Werksverkehr im Umfeld des Degussa-Werkes bedeuten“ stellte Klaus Lennartz fest. Derzeit gibt es 180.000 Einfahrten pro Jahr in das Werksgelände. Die Abbiegespuren in ihrer jetzigen Form könnten den Werksverkehr nicht mehr ausreichend abwickeln, wenn am Werkstor vorbei alle Verkehre von der Brühler Autobahn 553 zum Anschluss Eifeltor auf die Autobahn 4 vorbeiführen würden. Zudem wäre der bisherige Bahnanschluss auf das Werksgelände bei einem Ausbau der K 27 in Frage gestellt. Derzeit werden etwa zweimal die Woche Gefahrstoffe per Bahn über ein Gleis, das über die K 27 führt, auf das Werksgelände verbracht. Klaus Lennartz: „Insbesondere bei einem vierspurigen Ausbau, kann der jetzige Bahnübergang so nicht erhalten bleiben auch die zur Zeit an der K 27 verlegten Fernwärme- Erdgas- und Wasserstoffleitungen müssten verlegt werden. Die augenblicklich vorgesehene Verkehrsführung des Landesbetriebs Straßenbau gefährdet den Standort der Degussa in Kalscheuren und gefährdet die Arbeitsplätze vor Ort.“

Die Bundestagsabgeordnete Gabriele Frechen befürchtet, dass die augenblicklich vorgesehene Verkehrsführung zudem auch zusätzliche Belastungen für die Hürther Ortsdurchfahrten bedeuten würde: „Es werden zusätzliche Verkehre in Richtung Luxemburger Straße lenken und die Ortslagen Hermülheim und Efferen belasten.“ Gabriele Frechen erinnert daran, dass man bei einer Verwirklichung einer neuen Rheinbrücke bei Wesseling eine unmittelbare Verbindung zum Kölner Flughafen in den Kölner Westen schaffen würde, der das Verkehrsaufkommen zusätzlich steigern werde. „Über diese Strecke kann man dann bis zu 7 Kilometer mautfrei abkürzen. Das wird Verkehre anziehen“ so Gabriele Frechen.

Der SPD-Kreisvorsitzende Guido van den Berg nahm die von der Degussa vorgestellte östliche Alternativtrasse, um das Werksgelände positiv auf, da man auch auf diesem Weg eine schnelle Anbindung an Köln-Eifeltor sicherstellen könne, den Zulieferverkehr zum Werksgelände nicht beeinträchtige und Verkehre um Hürth herum ableite: „Wenn man diese Trasse wählt, kann man langfristig auch auf die L 92 verzichten, die heute das Werksgelände durchkreuzt. Das würde die innerörtlichen Verkehre in Hürth nochmals reduzieren.“ Guido van den Berg möchte als Vorsitzender des Ausschusses für Kreisentwicklungsplanung das Thema im Projekt der Integrierten Raumanalyse gemeinsam mit der Stadt Köln aufgreifen. „Wir dürfen uns bei der Zusammenarbeit mit Köln nicht nur mit der Schaffung von Wander- und Radwegen beschäftigen. Hier geht es um die Sicherung des Chemie-Standortes und um Arbeitsplätze“ so van den Berg. Zudem will der Sozialdemokrat das Thema im Regionalrat der Bezirksregierung Köln aufgreifen. Hier wurde ihm bereits Unterstützung vom Grünen Regionalratsmitglied Host Lambertz zugesagt, der dem Ortstermin ebenfalls beiwohnte und bereits eine gemeinsame Initiative mit dem Hürther SPD-Fraktionsvorsitzenden Bert Reinhard in gleicher Angelegenheit gestartet hat.