„Das Verhältnis ist schon belastet, obwohl sich die Leute noch gar nicht kennen“, kommentierte Hans-Günter Eilenberger (SPD) die Situation im Ausschuss für Kreisentwicklungsplanung (KEP). „Die Leute“, damit sind der Vorsitzende des Gremiums, Guido van den Berg (SPD), und der Vorsitzende des Kölner Stadtentwicklungsausschusses, Karl Jürgen Klipper (CDU) gemeint. Beide sind sich beim Versuch, die Gremien zwecks gemeinsamer Beratungen über Industrieplanung und den Bau von Windrädern im Kölner Grenzgebiet sowie den Ausbau des Godorfer Hafens an einen Tisch zu bringen, gehörig in die Haare geraten – ohne sich je begegnet zu sein.
Begonnen hatte es so: Van den Berg reagierte verschnupft, weil Klipper sich nach van den Bergs erster Kontaktaufnahme im Sommer sechs Monate Zeit mit der Antwort gelassen hatte. Dass van den Berg dies öffentlich bemängelte, ging wiederum Klipper gegen den Strich.
Streit um Umgangsformen
Der Streit fand seine Fortsetzung über Meinungsverschiedenheiten zu den Themen Umgangsformen, Vertrauen und Dringlichkeit des Treffens sowie der Frage, wer seine Briefe wann der Presse zur Verfügung gestellt hat. Schließlich gipfelte der Briefstreit darin, dass van den Berg nun von Klipper eine Entschuldigung für diese Unterstellung abverlangt. Er, van den Berg, habe die Korrespondenz nicht weitergeleitet.
Am Donnerstag informierte van den Berg die Mitglieder des KEP-Ausschusses über die Korrespondenz und verlas sein Antwortschreiben an Klipper vom gleichen Tage in voller Länge. „Köln pflegt offenbar einen anderen politischen Stil als dieses Haus“, sagte van den Berg.
Die Mitglieder des Ausschusses wollten den Streit erkennbar nicht weiter schüren. Für die CDU bat Gerd Fabian van den Berg, „schleunigst in Köln einen Termin zu machen“. Dafür plädierten auch die anderen Fraktionen. Eilenberger forderte allerdings, vorher die Vorschläge für die Tagesordnung einsehen zu können, damit „unsere Punkte“ berücksichtigt werden. Falls nichts mehr schief geht, werden die Mitglieder des Ausschusses am Dienstag, 7. März, zur gemeinsamen Sitzung nach Köln reisen. Der Ausschuss folgt einer Einladung der Kölner, die, trotz aller Streitereien, im Dezember gekommen war.