„Unfairer Verdrängungswettbewerb der Protektoren des Medienstandortes Köln geht zulasten unserer Kommunen“

„Es ist unfair, wenn mit Steuergeldern etwa im Medienzentrum in Köln-Ossendorf Mieten derart subventioniert werden, dass uns die Unternehmen verlassen und ihren Sitz dorthin verlegen,“ findet der SPD-Parteivorsitzende Guido van den Berg. Jüngstes Beispiel sei der Umzug der WIGE Media AG 2006 von Frechen ins Kölner Coloneum nach Ossendorf. Der Mietzins im Coloneum solle, so van den Berg, so niedrig sein, dass sich die WIGE Media schließlich für den anstehenden Umzug nach Köln entschlossen habe, was aus Unternehmenssicht auch nachvollziehbar sei.

„Nach meinem Kenntnisstand ist ein Immobilienfonds des Kölner Bankhauses Sal. Oppenheim und des Bauunternehmers Josef Esch, der Oppenheim-Esch-Fonds, Eigentümer des Coloneums,“ so van den Berg. Schon bei der Entwicklung dieses Medienzentrums habe die zwischenzeitlich im Zusammenhang mit dem Messebau in die Schlagzeilen geratene Oppenheim-Esch-Holding mit der damaligen Stadtsparkasse Köln zusammengearbeitet. Die Studios sollen von der Medienproduktion Magic Media Studios (MMC) bis 2008 angemietet worden sein. Die Sparkasse Köln-Bonn sei seines Wissens eine von vier Gesellschaftern des Unternehmens, erläutert der Sozialdemokrat. Van den Berg: „Es ist ebenfalls allgemein bekannt, dass sich die Vermietung der Studios als schwierig gestaltet und die Stadtsparkasse Köln sowie das Multimedia Support Center Flächen von 6.000 Quadratmetern zu einem erhöhten Preis angemietet haben sollen.“

Hier fände ein unfairer Wettbewerb um neue Mieter statt, bei dem die Kommunen nicht mehr mithalten könnten, ärgert sich van den Berg. Durch die Subventionierung u.a. durch die Stadtsparkasse Köln-Bonn und damit letztendlich die öffentliche Hand, fände hier ein Verdrängungswettbewerb zulasten der Kommunen statt, den die Kommunen nur verlieren können und der letztendlich auf Kosten der Steuerzahler geführt würde.

„In der kommunalen Familie darf es einen solch unfairen Verdrängungswettbewerb einfach nicht geben,“ findet van den Berg. Er habe deshalb den Vorstandvorsitzenden der Sparkasse Köln-Bonn, Gustav Adolf Schröder, angeschrieben und ihn aufgefordert, dass die Sparkasse Köln-Bonn zukünftig gemeinsam mit den umliegenden Kommunen und nicht gegen sie Wirtschaftsförderung betreiben solle. „Es wäre wesentlich besser, gemeinsame Stärken auszubauen anstatt gegeneinander zu arbeiten,“ sagt van den Berg, der auch den Landrat entsprechend informiert hat.