


Der Journalist Nicol Ljubic (33) stellte am Sonntag sein Buch über das erste Jahr SPD-Mitgliedschaft vor. "Genosse Nachwuchs" schildert die Erfahrungen, die Nicol Ljubic während seines ersten Jahres bei der SPD gemacht hat. "Warum tust Du Dir das an?" fragten ihn seine Freunde, als er in die SPD eintrat, erzählt Nicol Ljubic bei seiner Lesung in der vollbesetzten Bücherei Neunzig in Bedburg am vergangenen Sonntag.
In die SPD eingetreten sei er, so der Autor des Buches "Genosse Nachwuchs", weil er schon seit Jahren ein schlechtes Gewissen gehabt habe, politisch nicht aktiv zu sein. Merkwürdig sei es, erzählt Ljubic, dass er sich im Freundeskreis rechtfertigen müsse, in eine Partei eingetreten zu sein. Aber seine Erfahrung ist: "Parteien sind so fern vom Alltag vieler Menschen. Selbst die politisch Interessierten wissen nicht, wie man eigentlich Mitglied wird." Dass er sich knapp ein Jahr nach seinem Eintritt dennoch in der SPD wohlfühlt, liegt auch an den Genossinnen und Genossen, die er inzwischen kennen gelernt hat. Ähnliche Erfahrungen kennt auch der SPD-Kreisvorsitzende und Landtagskandidat Guido van den Berg: "Es ist wichtig, dass man jemanden trifft, mit dem an auf einer Wellenlänge ist. Menschen, mit denen man gemeinsam Ideen entwickeln kann."
Die gut 30 überwiegend jungen Zuhörer in der Bücherei Neunzig in Bedburg erleben auf herzlich-spöttische Weise wie Ljbic sein Freud und Leid im Umgang mit persönlichem und schriftlichem Kontakt zur Partei schildert. Als Nicol Ljubic vorliest, er habe vor seinem Parteieintritt bei Schumacher stets an Michael, nicht an Kurt gedacht, lächeln nur nicht nur die jüngeren Leute im Saal. “Genosse Nachwuchs“ ist der amüsante und kritische Erfahrungsbericht dem auch ältere Parteimitglieder zustimmen können. Angespornt durch den Wunsch, etwas zu verändern, erzählt der Autor von seinen Erfahrungen, über Eingewöhnungsphase, Wahlkampf, mit den Versuchen, Broschüren am Infostand zu verteilen und Begegnungen mit den ganz Großen der Politik. Beschreibungen in denen viele der Zuhörerinnen und Zuhörer ihre eigenen Erfahrungen wieder fanden, wie die anschließende Diskussion nach seiner Lesung zeigte.